Die Grundschule Am Busch in Ickern war früher dreizügig, jetzt zweizügig. Viele Kinder wollen hier eingeschult werden.

© Jens Lukas

Nicht jeder Erstklässler wird 2021 an seiner Wunschschule eingeschult

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Die Zahl der Erstklässler steigt in Castrop-Rauxel stark. Die Stadt richtet definitiv zusätzliche Klassen ein. Es ist aber fraglich, ob das auf Dauer reicht.

Castrop-Rauxel

, 18.12.2020, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mindestens 680 Erstklässler werden im Sommer 2021 eingeschult. 602 waren es im Sommer zuvor. Klar steht, dass jedes Kind einen Platz bekommen wird, sagt die Castrop-Rauxeler Beigeordnete Regina Kleff. „Wir müssen keine Kinder ablehnen.“

Aber es wird nicht jeder Elternwille erfüllt werden können.

Erst am 15. Januar 2021 wird die Klassenbildung abgeschlossen sein. Noch haben sich 14 Kinder nicht angemeldet. „Alles ist noch im Fluss“, sagt Regina Kleff. Schulen, die einen Überhang an Anmeldungen haben, sind mit anderen Schulen im Gespräch. Es würden außerdem Elterngespräche geführt.

Und wenn, wie an der Wilhelmschule erwartet, viele Verfahren zum sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf laufen, kann das auch noch den Platzbedarf leicht senken.

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Stand 23. November (damals fehlten stadtweit noch 29 Anmeldungen) gibt es etwa an der Elisabethschule 89 Anmeldungen. 81 Kinder können maximal in die drei Klassen gehen. An der Wilhelmschule in Dorf Rauxel sind es 94 Anmeldungen. Diese Schule ist in drei von vier Jahren dreizügig, im vierten Jahr zweizügig. Diesmal werden es drei Klassen mit maximal 81 Schülern sein. „Da müssen sich Eltern neu orientieren“, sagt Beate Kruck, Bereichsleiterin Schule bei der Stadt.

Zwei Grundschulen bilden eine zusätzliche Eingangsklasse

Die Stadt hat erste Abhilfe geschaffen. Im Sommer 2021 werden zwei Grundschulen je eine zusätzliche Eingangsklasse bilden. Gibt es jetzt drei statt zwei Klassen, können sie auch Kinder aufnehmen, die sich zunächst an einer anderen Grundschule angemeldet haben.

  • Die Waldschule in Rauxel ist normalerweise zweizügig. Hier gibt es 64 Anmeldungen.
  • Für die Grundschule Am Busch in Ickern gibt es 67 Anmeldungen

Die Grundschule am Busch war ursprünglich dreizügig. Platz gibt es also. Ob sie dauerhaft wieder dreizügig werden kann, ist fraglich. Heute hätten Schulen andere Raumanforderungen, so Regina Kleff.

Nur an der größten Grundschule sinken die Anmeldezahlen

Im laufenden Schuljahr hatte die kleine Grundschule Am Hügel ausnahmsweise eine dritte erste Klasse aufgenommen. 76 Kinder wurden eingeschult. Aktuell 62 Anmeldungen würden wieder für eine dritte Klasse reichen.

Umgekehrt gibt es nur eine große Ausnahme. Bisher galt die Marktschule in Ickern als größte Grundschule der Stadt. 92 Kinder wurden 2020 in vier ersten Klassen eingeschult. Zurzeit liegen nur 64 Anmeldungen vor, ein Sieben-Jahres-Tief.

Die Waldschule an der Ahornstraße in Rauxel wird 2021 drei Eingangsklassen aufnehmen.

Die Waldschule an der Ahornstraße in Rauxel wird 2021 drei Eingangsklassen aufnehmen. © Foto: Tobias Weckenbrock

Im zehn Jahre alten Schulentwicklungsplan rechnete man bis zum Schuljahr 2021/22 mit durchschnittlich 500 Kindern. Das ist überholt. Auf die höheren Zahlen habe man reagiert, sagt Regina Kleff. Geplante Zusammenlegungen von Grundschulen wurden nicht vollzogen.

Es reicht nicht, rein rechnerisch genug Plätze zu haben

Das kommende Jahr mit rund 680 Erstklässlern werde ein Ausreißer nach oben sein, so die Beigeordnete. „Die Zahlen werden sich bei 630 bis 650 einpendeln.“ Es ist also Handlungsbedarf. „Die Schulentwicklungsplanung für Grundschulen wird ein Schwerpunktthema bei der interfraktionellen Runde Anfang des Jahres sein“, sagt die Beigeordnete.

Sozialdezernentin Regina Kleff wird in der interfraktionellen Runde über die Entwicklung der Grundschulen in der Stadt diskutieren.

Sozialdezernentin Regina Kleff wird in der interfraktionellen Runde über die Entwicklung der Grundschulen in der Stadt diskutieren. © Stadt

„Wir wollen nicht nur rein rechnerisch genügend Plätze anbieten.“ Sondern da, wo sie auch stark nachgefragt werden. Kurze Wege, ein spezielles Konzept einer Schule, das Ganztagsangebot: All das fließe in die Eltern-Entscheidung für eine Grundschule ein.

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Generell brauche man mehr Platz. „Wachsende OGS, notwendige Differenzierungsräume, Inklusion und Zuwanderung nennt Regina Kleff als Stichworte. Für die Wilhelmschule wäre es von Vorteil, wenn sie nicht alle vier Jahre nur zweizügig fahren könnte. Mit der Politik gibt es viel zu besprechen und zu entscheiden. Zwei der Fragen nennt Regina Kleff: „Muss man einen Anbau schaffen, muss man eine weitere Grundschule schaffen“.

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