Eine Wohnung und eine Garage in der Nähe des Castrop-Rauxeler Hauptbahnhofs stehen am 3. Dezember zur Zwangsversteigerung. Die 65-Quadratmeter-Wohnung an der Liebigstraße 63 im Stadtteil Rauxel ist Teil eines Zwölfparteienhauses und liegt im ersten Obergeschoss. Die Garage liegt direkt neben dem Mehrfamilienhaus.
Der Verkehrswert der Wohnung beträgt laut Gutachten 75.000 Euro, der Wert der Garage liegt bei 6.200 Euro. Zusammen – denn so werden sie bei Zwangsversteigerungen in aller Regel versteigert – kommen beide also auf einen Schätzwert von 81.200 Euro. Sowohl das Mehrfamilienhaus als auch die Garagen befinden sich auf einem Grundstück des Erbbaurechts. Für die Wohnung fallen Erbbauzinsen von einem Zwölftel des Gesamtbetrags des Hauses an. Das monatliche Hausgeld beträgt in diesem Fall knapp 200 Euro.
„Normaler Zustand“
Die Wohnung befindet sich in dem Haus in der ersten Etage auf der linken Seite. Sie teilt sich in zwei Schlafzimmer, ein Wohn- und Esszimmer, Diele, Abstellschrank, Duschbad, Küche und Balkon auf. Zur Wohnung gehören außerdem Keller- und Dachbodenräume. Beheizt wird die Wohnung über eine Gasetagenheizung. „Es wird angenommen, dass die Heizungsanlage insoweit den rechtlichen Erfordernissen entsprechend betrieben werden kann und kein Austausch ansteht“, so das Gutachten.

Wie immer, können die Objekte vor der Zwangsversteigerung nicht von Interessierten besichtigt werden. Das Amtsgericht Castrop-Rauxel stellt allerdings auf ihrer Webseite Exposé, Gutachten und Fotos zur Verfügung. Diese zeigen das Mehrfamilienhaus von außen, die Garage, Hausflur, Keller, Dachboden und das Innere der Wohnung. Neben dem renovierten Badezimmer scheint die Wohnung in einem normalen Zustand zu sein. Das sieht auch die Gutachterin so.
Besonders viel Arbeit dürften die Bieter nicht in die Immobilie stecken müssen: „Die Putzfläche der Giebelfassade ist neu zu streichen“, heißt es dort lediglich. Und: „In der Wohnung und im zugehörigen Kellerabstellraum befinden sich in Teilbereichen noch einzelne Gegenstände und Unrat.“ Anschließend stünde auch einer Vermietung oder einem Weiterverkauf nichts im Wege.
Laut Gutachten befindet sich die Wohnung in Rauxel in mittlerer bis guter Lage. In der Nähe befinden sich neben dem Hauptbahnhof zum Beispiel das Hallenbad Castrop-Rauxel und der neu gebaute Superspielplatz am Castroper Holz.
Die Zwangsversteigerung findet am Dienstag, 3. Dezember, 10 Uhr, im Amtsgericht Castrop-Rauxel, Bahnhofstraße 61-63, statt. Dabei muss nicht zwingend der Verkehrswert erreicht werden. Es gibt allerdings Grenzen: Liegt das vorliegende Meistgebot unter 50 Prozent des festgesetzten Verkehrswertes, muss das Gericht den Zuschlag aus Schuldnerschutzgründen von Amts wegen versagen. Bei Geboten zwischen 50 und 70 Prozent des Verkehrswertes kann der Gläubiger die Versagung des Zuschlags beantragen. In diesen Fällen findet ein neuer Termin statt, in dem beide Mindestgrenzen nicht mehr gelten.
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