Vorschlag von Lokalpolitiker

Wird der Castroper Markt zum Archäologiepark?

Die historischen Funde in der Baustelle des Castroper Marktplatzes sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden - so schlägt es ein Lokalpolitiker aus Castrop-Rauxel vor. Würde die Idee umgesetzt, könnte der Markt ein begehbarer archäologischer Schaukasten werden.

CASTROP

, 03.08.2016 / Lesedauer: 3 min

Wenn es nach Willen von Grünen-Fraktionschef Bert Wagener geht, wäre der neue Castroper Marktplatz in Zukunft als archäologischer Park denkbar. So könnte seiner Meinung nach ein zusätzlicher Anziehungspunkt entstehen. Das regt der Lokalpolitiker in einer Mail an unsere Redaktion an.

Voraussetzung für eine mehr Attraktivität der Altstadt sei laut Bert Wagener, die Funde dauerhaft für die Castroper sichtbar und zugänglich zu machen. „Hierbei darf es keine Tabus geben. Denkbar ist zum Beispiel eine Abdeckung aus Glas, sodass etwa die historischen Wasserleitungen beim Flanieren besichtigt werden könnten“, so Wagener.

Auch Holger Schelte, Stadtverbandssprecher der Grünen und Sachkundiger Bürger beim LWL, rege weiterhin an zu prüfen, ob solche Maßnahmen über den Kulturbereich des LWL bezuschusst werden können.

Wie stehen also die Chancen für einen Archäologiepark Altstadtmarkt?

„Von Seite der Archäologen und der Oberen Denkmalschutzbehörde gibt es bisher keine solchen Forderungen“, sagt EUV-Vize Thorsten Werth-von Kampen auf Anfrage. Zudem sei die Umsetzung solch eines Vorhabens mit der Neuplanung des nördlichen Marktplatzbereichs und somit auch mit zusätzlichen Kosten verbunden, die für das Bauvorhaben nicht vorgesehen sind.

„Um Gelder für einen Archäologiepark zu generieren, wäre die Politik gefragt“, sagt Thorsten Werth-von Kampen. In Absprache mit den Archäologen wurde aber nun eine kleine Planänderung umgesetzt, die den unter dem Markt gefundenen Fassboden betrifft.

Anders als vorgesehen, wurde dieser nun am Mittwoch vollständig gehoben. Der Grund: Die Archäologen sehen den Fund als forschungswürdig an, wollen weitere Untersuchungen daran durchführen. Ursprünglich war vorgesehen, alle Funde in der Erde zu belassen und sie mit Geotextil abzudecken. Laut Thorsten Werth-von Kampen hätte der Fassboden dabei beschädigt werden können.

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Was es mit dem Schädel in der Baustelle auf sich hatte:

Für ein wenig Aufregung unter den Passanten, die als Zaungäste in der vergangenen Woche den Ausgrabungen beiwohnten, sorgte ein menschlicher Schädel, der auf einem Sandhaufen der Baustelle thronte.

Bei diesem handelte es sich offenkundig nicht um einen Fund, sondern um einen kleinen Scherz der Archäologen. In Wahrheit ist es nämlich ein Plastikkopf, der publikumswirksam von den Archäologen auf dem Sandhügel platziert wurde.

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