Der Winterdienst hatte ab Samstagabend ununterbrochen zu tun, um die Straßen wie hier die Holzstraße freizuhalten. © Jens Lukas
Schnee und glatte Straßen
Wintereinbruch: Wenig Autounfälle, EUV im Dauereinsatz
Der Winter hat auch Castrop-Rauxel fest im Griff. Während Familien ihre Schlitten hervorgekramt haben, ist für den EUV der Kampf gegen glatte Straßen zum Dauereinsatz rund um die Uhr geworden.
Den ganzen Sonntag über hat es in Castrop-Rauxel geschneit. Doch das große Schneechaos ist in der Europastadt bis zum Abend ausgeblieben. Die Wetterwarnungen gelten allerdings weiter. Vor allem soll es noch kälter werden. Der Stadtbetrieb EUV hatte sich am Sonntagnachmittag darauf eingestellt, die ganze Nacht hindurch zu fahren.
Seit Samstag, 21 Uhr, ist der Winterdienst im Einsatz. Die Hoffnung war, durch vorausschauendes Streuen von Salz die schlimmste Glätte von den Straßen fernzuhalten. Doch das glückte nicht. Zwar setzte der Schnee erst später ein, doch vorher gab es teilweise Regen oder Schneeregen. Unter dem Schnee bildete sich immer wieder eine Eisschicht, die vor allem für Autofahrer tückisch werden kann. Bis zum Nachmittag wurden 180 Tonnen Salz verstreut, am Abend waren es dann schon 200 Tonnen.
Die Winterdienste, die Polizei und der EUV hatten im Vorfeld an die Castrop-Rauxeler appelliert, das Auto möglichst stehen zu lassen und zu Hause zu bleiben. Das beherzigten die Menschen. Bis zum Sonntagvormittag meldete die Polizei Castrop-Rauxel keinen einzigen Verkehrsunfall. Am Nachmittag bestätigte sich der Eindruck. Es sei nur kam zu wenigen kleinen Blechschäden gekommen – „keine Handvoll“, hieß es von der Polizei-Leitstelle in Recklinghausen.
Öffentlicher Nahverkehr stellte Betrieb ein
Dafür holten viele Familien ihre Schlitten aus dem Keller und zogen so durch die Straßen. An vielen Stellen wie hinter dem Hallenbad oder dem Erinpark wurde gerodelt. Viele blieben aber einfach zu Hause. Auch der öffentliche Nahverkehr kapitulierte. Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel (HCR) hatte erst noch die Busse aus dem Depot gefahren, doch wie auch die Vestische und größtenteils DWS21 stellte die Gesellschaft schnell am Sonntag den Verkehr ein.
Mit der Glätte kämpfte auch der EUV. Eines der Streu- und Räumfahrzeuge rutschte in Becklem von der Straße und musste mit einem Zugfahrzeug wieder auf die Fahrbahn geholt werden. Insgesamt sind sechs Großfahrzeuge unterwegs gewesen. Außerdem fahren 13 Mitarbeiter mit Kleinfahrzeugen und Traktoren durch die Stadt. Sie sorgen dafür, dass es auf wichtigen Überwegen, Brücken und anderen neuralgischen Punkten kein Eis gibt.
„Wir sind durchgefahren“, berichtete EUV-Chef Michael Werner am Nachmittag. Immerhin 180 Tonnen Salz hatten die Mitarbeiter bis dahin auf die Straßen gestreut. Dabei mussten sie sich auf größere Straßen beschränken. Hinein in die Wohngebiete kamen die Winterdienste nicht.
EUV-Mitarbeiter sind ununterbrochen unterwegs
Am Vormittag wechselte die Schicht. Während die Mitarbeiter mit den Kleinfahrzeugen mit zunehmender Dunkelheit ihren Dienst beendet haben, fahren die Großfahrzeige weiter. Erst gegen Mitternacht werden sie wieder von der nächsten Schicht abgelöst. Kurze Pausen gibt es nur, wenn sie im Betriebshof Salz nachladen. „Kurz aufwärmen, einen Kaffee trinken, dann geht es weiter“, so beschreibt es Michael Werner.
Viel Spaß hatten Kinder, die rodeln gingen so wie hier im Erinpark. © Stephan Schuetze
Auch die Werkstatt habe gut zu tun. Es gibt Verschleiß bei den Räumschilden, die Streuvorrichtungen können sich wegen der starken Belastung zusetzen und die Fahrzeuge werden generell kontrolliert. Außerdem wird je nach Witterung beim Salz die Grammzahl festgelegt, die pro Quadratmeter verstreut wird.
Wintereinbruch in Castrop-Rauxel. Nur wenige Menschen waren unterwegs. © Stephan Schuetze
In den beiden Salzsilos im Betriebshof haben rund 500 Tonnen Salz Platz. Zusätzlich werden 230 Tonnen als Reserve vorgehalten. „Wir werden über das Wochenende kommen“, sagt der EUV-Chef. Der Einsatzleiter sei allerdings schon am Telefon, um Nachschub zu ordern. „Wie alle anderen Kommunen auch“, vermutet Michael Werner. „Wir haben uns aber schon Mengen gesichert.“
Auch Trecker waren unterwegs, um zu streuen und zu räumen. © Uschi Bläss
Das Problem könne dann nur sein, dass die Silofahrzeuge, die jeweils 22 Tonnen fassen können, auch sicher über die Autobahnen nach Castrop-Rauxel kommen, so Werner, der auf das Lkw-Fahrverbot verweist. Denn es soll auch am Montag weiter schneien. Für Castrop-Rauxel gilt die Warnung des Deutschen Wetterdienstes wegen starken Schneefalls und Sturmböen bis Sonntag 21 Uhr, die Warnung vor Frost bis -9 Grad bis Montag 18 Uhr.
Viele Fotos und Videos unter rn.de/castrop
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