Die Eisenbahnbrücke über die B235 wird immer wieder Lkw-Fahrern zum Verhängnis, die die Höhe ihres Fahrzeugs falsch einschätzen oder die Schilder nicht beachten.

© Volker Engel

Wieder rammt Sattelschlepper die Eisenbahnbrücke auf der B235

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Wieder hat sich am Montag ein Sattelschlepper unter der Eisenbahnbrücke auf der B235 festgefahren. Und wieder wird nach einer Absenkung der Straße gerufen. Getan hat sich bisher aber wenig.

Castrop-Rauxel

, 09.11.2021, 11:04 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Eisenbahnbrücke über die B235 zwischen Marsstraße und Klöcknerstraße bleibt für viele Lkw-Fahrer offenbar weiter ein unüberwindliches Hindernis. Denn am Montagabend (8.11.) hat es dort schon wieder geknallt.

Der Polizeipressestelle in Recklinghausen lag der Unfallbericht zwar am Dienstagmorgen noch nicht vor, aber auf anderen Kanälen wie der Castrop-Rauxeler Facebook-Gruppe „Du bist Castroper wenn“ wurde der Unfall und besonders das Problem Eisenbahnbrücke schon ausgiebig diskutiert.

3,90 Meter-Schilder schrecken Lkw-Fahrer nicht ab

Am frühen Abend hat sich demnach der Fahrer eines Sattelzugs aus ungeklärtem Antrieb für die Strecke über die B235 entscheiden, obwohl in Lkw-Fahrerkreisen eigentlich gut bekannt ist, dass die besagte Eisenbahnbrücke das eigentlich nicht zulässt.

Und so kam es, wie es kommen musste: Obwohl direkt an der Brücke und auf Verkehrsschildern vor der Brücke unzweideutig auf die Durchfahrtshöhe von 3,90 Meter hingewiesen wird, knallte der Auflieger gegen die Brücke und wurde eingedrückt.

Die alarmierte Polizei sorgte nach Zeugenaussagen dafür, dass der Lkw sich rückwärts wieder aus der Brücke frei fuhr. Durch das unglückliche Manöver staute sich wieder einmal der Verkehr an dieser neuralgischen Stelle der Habinghorster Straße.

Erst vor wenigen Tagen war der Fahrer eines örtlichen Unternehmens mit einem Container-Laster gegen die Brücke gerauscht und hatte dabei den gesamten geladenen Bürocontainer zerlegt, dessen Einzelteile sich über die B235 verstreuten.

Am 20. Oktober war ein Container-Lkw unter die Brücke gerast.

Am 20. Oktober war ein Container-Lkw unter die Brücke gerast. © Thomas Schroeter

Seit langer Zeit fahren höhere Lkw wegen des Brücken-Nadelöhrs Umwege. Die Anwohner von Ost- und Pallasstraße kennen das, nehmen doch viele Lastwagenfahrer den Straßenzug als Ausweichstrecke, um so nach Ickern oder über Oestrich weiter nach Norden oder zur Autobahn zu gelangen.

Und auch auf der Bahnhof- und Wartburgstraße wird eine Lösung der Brückenfrage seit langer Zeit herbei gesehnt. Denn auch diese Strecke wird von Brummi-Fahrern als Ausweichstrecke viel benutzt.

Tieferlegung der Bundesstraße 235 wird gefordert

Der einzige Weg, um das Problem auf Dauer zu beseitigen, wäre eine schon lange geforderte Tieferlegung der Bundesstraße 235 an dieser Stelle. 2017 hatte der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe erfahren, dass es dazu eine neue Planungsvereinbarung zwischen dem Landesbetrieb Straßenbau und der Deutschen Bahn geben sollte.

Geschehen ist danach allerdings wohl nichts. Und so fragte Rüdiger Melzner im März 2020 im Stadtrat wieder einmal nach, was Stand der Dinge sei. Er erfuhr von Bürgermeister Rajko Kravanja, dass die Vertiefung an Priorität gewonnen habe. „Wir sind beim Knepper-Kraftwerk gemeinsam mit Dortmund im Gespräch über die Projekte, die sich daran anschließen“, sagte Kravanja seinerzeit.

Eine Lösung ist weiter nicht in Sicht

Er offenbarte: „Das Projekt um das Gelände hätten wir eigentlich gern in einem Fördertopf durch den beschlossenen Ausstieg aus der Kohleverstromung gesehen.“ Das klappe nicht, weil das Kraftwerk schon seit 2014 und damit zu lange stillgelegt ist.

In Dortmund, so Kravanja, stehe der Ausbau des Autobahnkreuzes Castrop-Rauxel-Ost (A42/A45) auf der Agenda. „Und wir haben das Thema Brückenvertiefung.“ Der Stadtrat beschloss damals einstimmig, dass die Stadtverwaltung stärker darauf hinwirken möge. Passiert ist aber bisher nichts.

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