Projekt in Sierra Leone

Wie eine Castroper Ärztin Kindern in Afrika hilft

Gesundheit ist Reichtum. Diese Worte stehen über einem kleinen Krankenhaus in Sierra Leone. Die Castrop-Rauxeler Ärztin Meike Massmann ist seit 2012 regelmäßig in dem afrikanischen Land, um Menschen vor Ort zu helfen. Ende Mai startete ihre jüngste Hilfsreise - uns hat sie ihre Geschichte erzählt und Fotos mitgebracht.

CASTROP-RAUXEL

, 02.07.2016 / Lesedauer: 3 min

Meike Massmann mit einem kleinen Patienten.

Ende Mai startete die Castrop-Rauxelerin Meike Massmann ihre Reise nach Sierra Leone in Afrika. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin blieb drei Wochen und behandelte in dieser Zeit knapp 300 Patienten. „Das Land ist medizinisch völlig unterversorgt. Es gibt viel zu wenig Ärzte. Außerdem können sich viele Menschen keine Behandlung leisten“, sagt die 39-Jährige.

Vielen Menschen wird in Sierra Leone die Behandlung verwehrt

Im vergangenen Jahr wurde die Anzahl der Ärzte für rund sieben Millionen Menschen auf knapp 150 geschätzt. Immer wieder würden zudem Menschen nach Hause geschickt, die sich eine notwendige Behandlung nicht leisten können. Genau da setzt das Gila-Hospital der Hilfe-direkt-Organisation an. Sie finanziert sich über Spenden und versucht den Menschen zu helfen, denen Hilfe sonst verwehrt wird. „Die meisten Menschen kommen mit Malaria. Auch Durchfall und Infektionskrankheiten sind ein großes Problem“, sagt Meike Massmann.

Sierra Leone (Westafrika) Fläche: 72.000 km² Hauptstadt: Freetown  Einwohner: 7,1 Millionen (Stand 2015) Lebenserwartung: 47,3 Jahre  Verbreitete Krankheiten: Gelbfieber, Malaria, HIV, Cholera, Dengue- und Lassa-Fieber Fruchtbarkeitsziffer: 6,1 Kinder pro Frau  

Deutsche Ärzte sind für viele Patienten die einzige Hilfe

In staatlichen Krankenhäusern müssen die Patienten in Vorkasse treten. Wer nicht zahlen kann, wird wieder nach Hause geschickt. Deshalb nehmen die Menschen teilweise einen sehr weiten Weg auf sich, um bei den deutschen Ärzten Hilfe zu finden. „Es gibt Menschen, die aus 250 Kilometer entfernten Gegenden kommen, teilweise zu Fuß“, sagt Massmann.

Das Gila-Hospital, das vor allem im Bereich der hausärztlichen Versorgung und der Kleinchirurgie arbeitet, besteht seit 2011. Durch einen Artikel in einem Ärzteblatt war Massmann darauf aufmerksam geworden. 2012 war die Ärztin das erste Mal vor Ort – und ist immer noch begeistert von der Arbeit in dem Krankenhaus. „Wenn man ein sechs Monate altes Kind gesund entlässt, das Malaria hatte, und du die Freude der Menschen siehst, ist das ein unglaublich schönes Gefühl.“

Angst vor Ebola: Dem Hilfswerk fehlen Ärzte

Seit 2014 steht das Krankenhaus allerdings vor einem Problem. Denn seit Ausbruch des Ebola-Virus wollen keine deutschen Ärzte mehr in das Gebiet. Heimische Ärzte arbeiten dagegen nur in staatlichen Krankenhäusern oder gehen ins Ausland. Deswegen sucht das Hilfswerk nach neuen Fachkräften, die das Krankenhaus vor Ort unterstützen. Massmann: „Seit Anfang des Jahres gab es keinen bekannten Ebola-Fall mehr. Wir würden uns freuen, wenn wir neue Unterstützer finden.“

Wer selbst Arzt ist, oder für den Verein spenden möchte, findet weitere Informationen unter www.hilfe-direkt.info.

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