50 Cent – eigentlich nicht viel Geld. Doch wer sie braucht und nicht hat, merkt schnell, dass auch 50 Cent ihren Wert haben. Diese Erfahrung hat in der Woche vor Weihnachten auch Lisa Schneider gemacht. Die Castrop-Rauxelerin war mittags mit ihrer kleinen Tochter im Kaufland in der Altstadt einkaufen.
An der Kasse hatte Lisa Schneider das Ticket für ihr im Parkhaus stehendes Auto entwertet und am Automaten bezahlt. Nachdem sie dann Tochter und Einkäufe in den Wagen gebracht hatte, wollte sie schnell nach Hause. „Denn meine Tochter war an der Kasse schon müde“, erzählt Lisa Schneider. Für die junge Mutter hieß das: „Ab nach Hause, denn meine Kleine ist eine Diva. Wenn sie müde wird, ist es vorbei.“
Schlechte Karten an der Schranke
Doch so leicht war das an diesem Tag nicht, denn die Schranke in der Ausfahrt des Kaufland-Parkhauses ließ Lisa Schneider nicht durch. So bleibt der bargeldlosen Mutter keine Wahl: „Hinter mir warteten bestimmt schon 15 Autos. Also bin ich ausgestiegen und wieder nach oben zur Kasse gerannt.“ Dort hätte ihr die Kassiererin den Tipp gegeben, den Notrufknopf zu drücken.

Doch das half – wieder unten angekommen – auch nicht weiter. „Nun sollte ich 50 Cent nachzahlen“, erzählt die junge Mutter, wohl weil inzwischen zu viel Zeit seit Bezahlen des Parktickets vergangen war. „Leider bin ich so ein Mensch, der nie Bargeld dabei hat, sonst wäre das Ganze bedeutend einfacher gewesen.“
Mit 50 Cent den Tag gerettet
Sie habe sich das Zahlen mit Bargeld während der Coronazeit abgewöhnt, erzählt Lisa Schneider. „Ich war schon am Verzweifeln“, erinnert sich die Castrop-Rauxelerin. Es hilft nichts, Lisa Schneider setzt mit ihrem Wagen zurück und lässt das hinter ihr wartende Auto zur Schranke vorfahren. „Doch dem Fahrer nach mir ging es genauso. Und dann war der Weg zur Schranke komplett blockiert und keiner kam mehr raus“, erzählt sie.
Als „peinliche Lage und absolute Stresssituation“, beschreibt Lisa Schneider ihre Lage, mit einem dutzend wartender Autos im Nacken. „Ich habe dann einen kleinen Wutanfall bekommen“, erzählt sie. „Das hat dann ein netter junger Mann mitbekommen und hat mir 50 Cent in die Hand gedrückt.“
Damit kann die bargeldlose Lisa Schneider dann endlich aus dem Parkhaus rausfahren. „Ich bin wirklich sehr dankbar und hoffe, dass der junge Mann liest, wie wertvoll diese 50 Cent in dieser Situation für mich waren“, schreibt Schneider auf Facebook, wo sie den Vorfall mit anderen Castrop-Rauxelern teilt.
„Ich habe es sogar geschafft, meine Tochter bis zu Hause wach zu halten, wo sie dann einen schönen Mittagsschlaf machen konnte.“ Dem Retter will sie herzlich danken: „Ich spendiere ihm gern einen Kaffee, wenn er sich meldet.“
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