Hallenbad schließt, um Energie zu sparen So will die Stadt Castrop-Rauxel Kinder entschädigen

Aktionstag soll Kinder für Hallenbadschließung entschädigen
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Am Freitag (23.12.) hat das Hallenbad in Castrop-Rauxel vorerst zum letzten Mal auf. Anders als sonst bleibt das Schwimmbad auch nach den Feiertagen geschlossen, so soll Energie gespart werden. Kritik an der Sparmaßnahme gab es vor allem von den Schwimmvereinen und Eltern. Nach drei Jahren Corona hätten die Kinder schon genug gelitten, argumentieren die Gegner der Schließung.

Auch die Verantwortlichen und die Lokalpolitiker der Stadt hatten trotz ihrer Entscheidung nach eigenen Angaben bedauert, dass es schon wieder die Kinder trifft. Jetzt hat man sich bei der Stadt zumindest eine kleine Entschädigung für die Kinder überlebt. Am 22. Januar soll das Schwimmbad 2023 zum ersten Mal öffnen – es sei denn, die Energiesparziele der Stadt werden klar verfehlt. Dann müsste noch einmal neu entschieden werden. Eine Woche nach der geplanten Erst-Öffnung am Sonntag (29.1.) soll es einen Aktionstag für Kinder geben.

Kostenloser Eintritt ins Bad

Der Eintritt ist an diesem Tag kostenlos. Es soll Aquafitness für Kinder und Wassergymnastik für Erwachsene geben. Bei einer kindgerechten Führung bekommen die kleinen Gäste außerdem gezeigt, wie es hinter den Kulissen des Schwimmbades in der Technik aussieht.

Der TC Tümmler bietet für Kinder ab acht Jahren ein Schnuppertauchen

an, die DLRG ermöglicht einen Einblick in Ihre Arbeit an und stellt zum Beispiel Rettungsgeräte zum Ausprobieren bereit. Außerdem werden verschiedene Schwimm- und Tauchspiele aufgebaut, bei denen es auch einen Preis zu gewinnen gibt. Aber es können an dem Tag auch Seepferdchen- oder Bronze-Prüfungen abgenommen werden. Das Bistro Caprice wird Speisen und Getränke verkaufen.

Schließung soll genutzt werden

Während das Hallenbad geschlossen hat, nutzen die Mitarbeiter die Chance, um aus der vergangenen Freibadsaison und Urlaubsansprüche abfeiern. Während der Zeit werden Reparaturen durchgeführt und das Bad wird gründlich gereinigt.

Die Schließung des Hallenbades ist nur eine von mehreren Einschränkungen, die Energie sparen sollen. So versucht die Stadt das Ziel von 15 bis 20 Prozent Einsparung zu erreichen. Auch Sporthallen sind betroffen und werden seit dem 19.12. in einigen Wochen nur noch auf 10 Grad geheizt. Aber auch in der Verwaltung wird gespart. Die Temperatur im Rathaus und in den Außenstellen wurde reduziert, 25 Prozent werden gar nicht mehr beheizt.

Die Demonstranten bei der Ratssitzung am 24.11. in Castrop-Rauxel.
Unter den Demonstranten vor der Ratssitzung Ende November waren viele Kinder und Jugendliche, die die Schließungen so nicht hinnehmen wollten. © Nora Varga

Vor der Ratssitzung, in der die Schließung beschlossen wurden hatten mehrere hundert Menschen gegen Sparmaßnahmen demonstriert und ihrem Unmut in der Bürgerfragestunde Luft gemacht. Während das Hallenbad am 22. Januar wieder öffnet, bleibt es in den Sporthallen bis zum 16. Februar kalt. Dann ist die nächste Ratssitzung und die Maßnahmen kommen auf den Prüfstand.

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