Spaziergang zwischen Aktiven: Warum das Stadtfest für Demokratie wichtig war

© Tobias Weckenbrock

Spaziergang zwischen Aktiven: Warum das Stadtfest für Demokratie wichtig war

rnDas sagt die Zivilgesellschaft

Castrop-Rauxel hat ein Stadtfest. Eins, das für Demokratie steht. Die aktive Zivilgesellschaft war da, zu Hunderten. Aber erreichen die Akteure die anderen? Ein nachdenklicher Spaziergang.

Castrop-Rauxel

, 19.05.2019, 19:50 Uhr / Lesedauer: 3 min

Kristin Weckermann von der Ehrensache der Caritas: „Ich finde, dass das Stadtfest wichtig ist, weil sich hier die Menschen begegnen und zueinander finden.“

Wir haben Sonntag in einer Umfrage bei einem Spaziergang zwischen den Ständen mehr als ein Dutzend Menschen gefragt, warum dieses Stadtfest wichtig ist.

Melanie Heine, Leiterin der Volkshochschule: „Ich bin heute hier, weil ich finde, dass wir wieder mehr ins Gespräch miteinander kommen müssen.“


Sie sind die, die in Ehrenämtern aktiv sind und so zur aktiven Zivilgesellschaft unserer Stadt zählen.

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Warum die Akteure das Stadtfest für Demokratie für wichtig halten

Fotis Matenzoglou, Die Linke: „Das Stadtfest ist wichtig, weil endlich gezeigt wird, dass wir als Castrop-Rauxeler Gesellschaft geschlossen sind. Nicht nur Politiker, auch Initiativen und Kulturvereine, die ein Signal setzen, dass wir bunt sind, vielfältig und demokratisch.“

Sie sind bei solchen Veranstaltungen immer da. Wenn es sie nicht gäbe, dann wäre die Stadt viel ärmer.

Martin Breitenstein, Grüne: „Toll, dass sich hier viele verschiedene Gruppen versammelt haben. Wobei ich finde, es dürften gern mehr sein.“

Aber erreichen sie auch die außerhalb ihrer Kreise? Diese Frage bleibt an diesem Tag offen.

Rajko Kravanja, Bürgermeister: „Das Demokratiefest ist großartig, weil sich über 40 Vereine und Verbände zusammentun, um ein Zeichen zu setzen: ein Zeichen für Demokratie, für ein Miteinander, gegen Ausgrenzung und gegen Vorurteile. Das ist doch das schöne: Dass unsere Stadt zusammensteht.“

Wenn man denen ins Gesicht blickt, die bloß als Besucher gekommen sind, und das sind über den Tag hinweg Hunderte, vielleicht Tausende, dann sieht man Zustimmung.

Lilli Meister, Fridays for Future: „Das Stadtfest ist wichtig, damit wir unsere Aktionen vernetzen und auf uns aufmerksam machen können.“

Castrop-Rauxel, die „Europastadt“, hat aber 74.000 Einwohner. Die Mehrzahl der Bürger ist heute nicht gekommen.

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Castrop-Rauxeler Stadtfest für Demokratie 2019

Das Bündnis für Demokratie hat 2019 erstmals ein eigenes Stadtfest für Castrop-Rauxel auf die Beine gestellt, in dem es sich für die Erhaltung der Demokratie einsetzt. Rund 40 Vereine, Verbände und Organisationen machten mit eigenen Ständen und Aktionen mit.
20.05.2019
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Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz CAS Kultur© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Stadtfest Demokratie auf dem Europaplatz© Volker Engel
Das Stadtfest für Demokratie auf dem Europaplatz.© Tobias Weckenbrock
Die Terrortucken auf der Bühne des Stadtfestes auf dem Europaplatz.© Tobias Weckenbrock
Sind Lehrerinnen am Berufskolleg: Rita Engelbrecht und Stefanie Hudde-Siedlaczek© Tobias Weckenbrock
Martin Breitenstein von den Grünen auf dem Stadtfest© Tobias Weckenbrock
Frank Steinbach von der CDU beim Stadtfest auf dem Europaplatz.© Tobias Weckenbrock
Rajko Kravanja beim Stadtfest auf dem Europaplatz.© Tobias Weckenbrock
Lilli Meister und Lea Leidig (r.) von Fridays for Future beim Stadtfest auf dem Europaplatz© Tobias Weckenbrock
Christian Schneider, Vorsitzender des Erin-Förderturm-Vereins beim Stadtfest auf dem Europaplatz.© Tobias Weckenbrock
Frank Ronge vom Jugendtreff Café Q und dem Stadtjugendring.© Tobias Weckenbrock
Frank Ronge vom Jugendtreff Café Q und dem Stadtjugendring.© Tobias Weckenbrock
Melanie Heine, Leiterin der Volkshochschule Castrop-Rauxel, auf dem Europaplatz© Tobias Weckenbrock
Melanie Heine, Leiterin der Volkshochschule Castrop-Rauxel, auf dem Europaplatz© Tobias Weckenbrock
Kristin Weckermann von der Aktion Ehrensache der Caritas© Tobias Weckenbrock
Europaaktivistin Ute Schmidt© Tobias Weckenbrock
Vanessa Meiritz und Maximilian Bock vom WLT beim Stadtfest© Tobias Weckenbrock
Franz Niewelt vom Kulturverein Save the planet beim Stadtfest© Tobias Weckenbrock
Anselm Spiekermann, 2. Vorsitzender von den Judoka Rauxel beim Stadtfest auf dem Europaplatz.© Tobias Weckenbrock
Bundestagsabgeordneter Frank Schwabe (SPD) beim Stadtfest in Castrop-Rauxel© Tobias Weckenbrock
Fotis Matentzoglou (Die Linke) beim Stadtfest auf dem Europaplatz.© Tobias Weckenbrock

Frank Ronge, Team Jugendarbeit im Café Q: „Das Fest für Demokratie sollte es geben, weil es eine Möglichkeit ist, dass sich Vereine, Verbände und aktive Menschen vernetzen, ins Gespräch kommen und ihre Arbeit verbinden können.“

Das muss kein Zeichen von Gleichgültigkeit sein. Doch es bleibt die Frage, ob es nicht gerade darunter viele gibt, die von der Demokratie heute nicht (mehr) überzeugt sind.

Franz Niewelt, Kulturverein Save the planet: „Das Stadtfest ist unabdingbar wichtig für die Menschen, die hier wohnen, um bei so eine schönen Wetter zusammenzukommen. Wie die Beatles schon sagten: Come together!“

Jede Stadt hat ihre Aktiven. Castrop-Rauxel hat eine Menge davon. Die meisten kennen sich. Weil sie sich bei solchen Sachen immer sehen.

Vanessa Meiritz, Westfälisches Landestheater: „Das Fest ist wichtig, um miteinander ins Gespräch zu kommen.“

Aber sind sie mehr als die anderen? Sind sie stark genug gegen die, die ausgrenzen?

Ute Schmidt, Europaaktivistin: „Ich finde das Stadtfest unglaublich toll für unsere Stadt, weil Castrop-Rauxel Europastadt ist und Europa für uns das wichtigste Thema ist. Europa beschert uns Frieden, Freiheit und Zusammenhalt. Deswegen stehe ich hier und mache mich stark für Europa. Das passt unglaublich gut zu unserer Stadt.“

Auf die Frage hinter den Fragen gibt unser Spaziergang über den Europaplatz an diesem Sonntag keine Antworten.

Stefanie Hudde-Siedlaczek, Lehrerin am Berufskolleg: „Das Stadtfest ist wichtig, weil es für Demokratie steht und die Vielfalt in unserer Gesellschaft in Deutschland widerspiegelt.“

Die Welt wird sich weiter drehen. Es wird wieder ein Aufheulen der Antis geben.

Frank Schwabe, Bundestagsabgeordneter: „Toll, dass es das Stadtfest gibt, weil es die Menschen zusammenbringt. Dass es so voll wird, das war mir vorher nicht klar.“

Schon am Sonntag, wenn Deutschland das Parlament für die Europäische Union wählt, ist zu befürchten, dass viele Menschen Protest wählen - oder gar nicht. Gegen einzelne Dinge, die ihnen innerhalb der EU nicht passen? Oder gegen die EU an sich?

Christian Schneider, Erin-Förderturm-Verein: „Das Stadtfest ist wichtig, weil sich die Vereine vorstellen können und die Menschen ins Gespräch miteinander kommen.“

Die Stadt ist bunt. Das ist die Stärke der Demokratie. Lang lebe sie, in Castrop-Rauxel und in Europa.

Frank Steinbach, CDU: „Ich finde das Stadtfest wichtig, weil es zeigt, dass Castrop-Rauxel vielfältig ist. Das kann man auf Europa übertragen. Ich wünsche mir, dass diese Vielfalt in Europa auch, wenn es mal kracht, wieder enger zusammensteht.“