Normalerweise läuft es so: Man bewirbt sich als Restaurant-Betreiber, um beim Kabel 1-Sendeformat „Mein Lokal, Dein Lokal“ mitmachen zu dürfen. Mitunter versucht man es über Jahre, immer wieder. Im Fall von Kahre‘s Küchenzauber, sagt Ralph Conrad, der das Restaurant mit Susanne Kahre führt, sei das genau umgekehrt gewesen. „Man hat uns angesprochen, immer wieder.“ Warum die Fernsehleute genau auf das Restaurant an der Elbinger Straße aufmerksam wurden, das wissen die beiden nicht. Erst waren sie jedenfalls zögerlich, dann berieten sie sich, unter anderem mit dem befreundeten Waltroper Comedian Torsten Sträter, der wahrlich beurteilen kann, was TV-Präsenz ausmachen kann. Und sagten schließlich zu. Dann komme „in den nächsten Tagen“ jemand vorbei, hieß es seitens der Produktionsfirma am Telefon. Gefühlt muss der Mitarbeiter da schon auf dem Weg nach Waltrop gewesen sein, jedenfalls stand er schon sehr bald bei ihnen für ein „Vor-Casting“ im Restaurant.
„Eigentlich gar nicht vergleichbar“
Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Das Konzept der Sendung hat sich auch in Waltrop längst herumgesprochen, spätestens seit sich im vergangenen Jahr das Gasthaus Stromberg mit Erfolg an der Reihe beteiligte: Jede Woche werden fünf Gastronomien mit unterschiedlichen Konzepten aus einer Region vorgestellt. Spitzenkoch und Moderator Mike Süsser besucht zunächst jeden Teilnehmer, prüft das jeweilige Konzept auf Stärken und Schwächen, kommentiert im Anschluss das Geschehen und ist auch an der Punktevergabe beteiligt. Der Clou: Die Chefs der teilnehmenden Lokale besuchen sich gegenseitig, speisen à la carte und verteilen im Anschluss Punkte für Qualität, Preis-Leistung, Ambiente und Service. Diesmal sind neben Kahre‘s die „Trattoria Puglia“ und das „Parkbad Süd“ aus Castrop-Rauxel sowie das „The Elephants“ aus Halver und das „Bach Tra Cuisine Hamm“ mit von der Partie. Vergleichbar seien die beteiligten Restaurants eigentlich gar nicht, sagt Ralph Conrad. Völlig unterschiedliche Küchen, und so sei es eben kaum zu sagen, was „besser“ und was weniger gut sei. Fest stehe jedenfalls: Die Begegnung mit Mike Süsser bleibt in bester Erinnerung („Ein cooler Typ“), und auch den Kontakt mit den Kollegen aus den anderen Restaurants hat er sehr genossen. Das Konzept bei Kahre‘s ist durch und durch bodenständig: deutsche Küche, Ruhrpott-Style. „Waltroper Klopse mit Salzkartoffeln und Rote-Beete-Salat“, diverse Schnitzel, solche Dinge. Die Leute mögen das, an Nachfrage fehlt es nicht. Die Entertainer-Qualitäten von Conrad tun ihr Übriges. Donnerstags ist „Rippchen-Ralle-Tag“. Dafür gibt es sogar ein eigenes Logo.

Zwei Krankheits-Ausfälle am Drehtag
Zurück zum TV-Wettstreit: Neben den ganz unterschiedlichen Küchen-Konzepten der Teilnehmer gibt es einen großen Unterschied bei den Ressourcen: Bei „Kahre‘s Küchenzauber“ kocht Ralph Conrad selbst - das sei natürlich etwas ganz anderes als in anderen Restaurants, wo es für jeden Arbeitsschritt und jede Beilage einen zuständigen Mitarbeiter in der Küche gibt und man das Ergebnis am Ende nur noch auf dem Teller zusammen anrichten müsse, sagt Susanne Kahre.
Und am Tag der Aufzeichnung bei Kahre vor wenigen Tagen hätten sich zu allem Überfluss auch noch zwei Leute aus dem Personal-Team krankgemeldet, mit denen er gerechnet habe, erzählt Conrad. Und so stemmten die beiden die Herausforderung ganz alleine. Es sei auch nicht alles ganz glattgegangen, verrät Conrad. Was das aber im Detail bedeutet, also wie viele Punkte das Waltroper Lokal bekommen hat und wie es im Verhältnis zu den Mitbewerbern abgeschlossen hat - darüber darf er vor der Ausstrahlung nicht reden. Wann genau die Reihe mit den Restaurants aus „Castrop-Rauxel und Umgebung“ zu sehen sein wird, steht auch noch nicht genau fest, aber es wird wohl im Herbst so weit sein. Das Betreiber-Paar denkt daran, dann ein Public Viewing zu veranstalten.
Ansturm nach TV-Ausstrahlung wahrscheinlich
Was Ralph Conrad und Susanne Kahre von der Produktionsfirma dringend ans Herz gelegt wurde: Dass sie sich bis dahin so aufstellen, dass sie auch einen großen Andrang bewältigen können. Denn wenn erst einmal ein Millionenpublikum im Restaurant im Fernsehen gesehen hat, dürfte die heute schon sehr große Nachfrage noch weiter durch die Decke gehen. Gutes Personal zu finden, das ist aber bekanntlich in der Gastronomie gerade schwer. Aber nach unserem ersten Bericht über die Teilnahme an der TV-Sendung haben sie beiden immerhin zwei neue Mitarbeiter gefunden.


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