Ickern und Henrichenburg seien Schwerpunkte gewesen, meldet die Feuerwehr noch in der Nacht. 53 Einsätze fuhr sie wegen des Sturmtiefs Lambert zwischen 0 und 6 Uhr am Freitagmorgen (23.6.2023). Laut der Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes am Stadtmittelpunkt kamen rund 50 Liter pro Quadratmeter zusammen. Stellenweise mögen es noch mehr gewesen sein.
Borghagener Straße, Tilsiter Straße, Breslauer Straße, Rummelsburger Straße: Hier sind die Einsätze aus der Nacht gewesen. Auch die Straße In der Wanne machte ihrem Namen alle zweifelhafte Ehre: Keller liefen voll, Anwohner mussten kräftig schöpfen.

In diesen Bereichen handelt es sich um ehemalige Auenflächen der Emscher, die hier von Ost nach West einmal durch Castrop-Rauxel fließt. Zum Teil direkt hinter den Gärten. Und auch wenn der Flusslauf kanalisiert ist: Hier steht das Grundwasser zum Teil höher an, hier gibt es keine natürlichen Sickerflächen. Und wenn es regnet, dann laufen hier die Keller voll.
Das geht aus einer Karte hervor, die der Kreis Recklinghausen im Internet anbietet: Der Geoatlas der GKD zeigt unter anderem eine Starkregen-Gefahrenhinweiskarte an. In den Aapwiesen und In der Wanne oder in der Sonnenschein-Siedlung in Habinghorst sind bei Extrem-Unwettern bis zu 1 Meter Wasserstand möglich. Auf der Karte kann man sehen, ob das eigene Haus auch in einer Gefahrenlage ist.
Extrem-Ereignisse, die höchste Klassifizierung, sind Hochwässer, die statistisch seltener als einmal in 100 Jahren zu erwarten sind. Seltene Ereignisse treten alle 10 bis 20 Jahre auf.
Den direkten Link zum Geoatlas finden Sie bei uns auf rn.de/castrop
Über 50 Einsätze der Feuerwehr: Sturmtief „Lambert“ erwischte Castrop-Rauxel mitten in der Nacht
Aapwiesen in Ickern waren der Unwetter-Hot-Spot: Sturmtief „Lambert“ und viele volle Keller
DWD warnte vor Unwetter: Nachts schüttete es heftig – Castrop-Rauxeler pumpten ihre Keller aus