Aapwiesen in Ickern waren der Unwetter-Hot-Spot Sturmtief „Lambert“ und viele volle Keller

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Die Liste der Einsätze ist lang: 53 Mal Unwetter für die Feuerwehr in Castrop-Rauxel, das ist die Bilanz nach der Nacht, in der Sturmtief „Lambert“ über Castrop-Rauxel hinweg zog. Viele Keller liefen voll, einige Sturmschäden waren zu beklagen. Bei Familie Jug in den Ickerner Aapwiesen war es aber nicht so schlimm wie noch vor zwei Jahren.

Vor allem wollen die Menschen am Morgen danach Danke sagen: Danke an die Feuerwehr, die schnell, unprätentiös und freundlich geholfen habe. Stephanie Jug ist ein Beispiel: Der Regen sei gegen Mitternacht immer stärker geworden. Rund zwei Stunden habe es geschüttet, so die Anwohnerin der Breslauer Straße. Ergebnis: Wasser lief in den Keller bis zu einem Stand von ein paar Zentimetern Höhe. „Bei weitem nicht so viel wie vor zwei Jahren“, so Jug.

Als es besonders heftig wurde und sie merkte, dass Wasser ins Haus lief, sprach Stephanie Jug die Feuerwehr an. Die war schon vor Ort und pumpte gerade die Wohnung der Nachbarin aus. In deren Küche im Keller, so Jug, habe es viel schlimmer ausgesehen als bei ihr selbst. Das Auspumpen bei Jugs war dann nach einer Viertelstunde beendet.

„Das war ein total cooles Team, die waren sehr freundlich, ich habe sie auf der Straße angesprochen und sie haben mir sofort geholfen“, so Jug am Morgen danach. „Wir haben noch ein bisschen rumgefrotzelt über unser ‚Schwimmbad‘ im Keller. Das war eine ganz amüsante Situation...“ Sie wolle das ganz deutlich sagen, „denn alle meckern ja gerade immer gerne über unsere staatlichen Institutionen“, sagte Stephanie Jug am Freitag.

Vor zwei Jahren auch betroffen

Vor zwei Jahren seien sie schon einmal abgesoffen beim Unwetter, da war der Schaden aber größer. Das Badezimmer machten sie darum ganz neu, weil damals viel Wasser ins Mauerwerk gezogen sei. „Es ist diesmal aber nicht so schlimm. Die Unterkellerung unseres Anbaus war stärker betroffen, aber auch da hatten wir das vor zwei Jahren schon einmal. Darum lagern eigentlich nichts mehr auf dem Boden. Ich hoffe, wir kommen diesmal mit einer Bautrocknung aus.“

Ein Bekannter aus dem Ahrtal habe sich noch in der Nacht tröstend und mitfühlend auf dem Smartphone bei ihr gemeldet. „Aber ich habe ja nur etwas Wasser im Keller gehabt, muss jetzt ein bisschen putzen und bin versichert, alles gut“, so Jug. Man müsse nun wohl wieder eine Leckage-Ortung machen mit einer Fachfirma, das brauche keiner, das sei lästig und nervig. „Aber das ist alles nicht so wild.“

Sturmtief „Lambert“ hinterließ seine Spuren vor allem im Norden von Castrop-Rauxel. Straßenzüge in Henrichenburg und Ickern waren besonders betroffen. In anderen Stadtteilen regnete es zwar auch stark, aber größere und gehäufte Hochwasser-Wasserschäden sind am Morgen danach noch nicht bekannt.

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