Heiko Dobrindt fährt selbst gern und viel Fahrrad. Aber wie stellt sich Castrop-Rauxel in Zukunft auf? © Regener
Radwegenetz in Castrop-Rauxel
Vision vom Radschnellweg entlang der B235 - doch ADFC und CDU äußern Skepsis
Das Radfahrkreuz Habinghorst kommt. Aber wie wird es angebunden? In die Diskussion über neue Radwege in Castrop-Rauxel kommt immer mehr Wind. Aber gerade der ADFC äußert jetzt Skepsis.
Im Ausschuss für Bauen und Verkehr (Betriebsausschuss 3) standen drei Tagesordnungspunkte auf der Agenda, die sich mit dem Radverkehr beschäftigen. Sie werden auch Donnerstag in der Ratssitzung (17 Uhr, Ratssaal) auf der Themenliste stehen.
Es geht darum, das Radfahrkreuz Habinghorst (u.a. Fahrradstraße Lange Straße) anzubinden: „Es ist schön, wenn man dort ist“, sagte Bernd Goerke (SPD), „aber es geht von dort nicht nach Süden weiter.“
Verschiedene Probleme entlang der B235
Damit spielte der SPD-Verkehrsexperte auf die Situation entlang der B235 in vielen Bereichen an: In Habinghorst, wo die Straße zwischen Römer- und Siemensstraße vierspurig ist, gibt es keinen Radweg. Weiter Richtung Süden ist bis zum ehemaligen Kraftwerksgelände ein Radweg ausgebaut, dann geht es aber auf dem Seitenstreifen der Straße unter der Bahnüberführung weiter bis zum Fahrradhändler Schmitz und weiter über die Autobahn 42 mit zum Teil beparktem Seitenstreifen bis zum Engelsburgplatz.
Die drei Anträge der SPD befassen sich dezidiert mit Teilstrecken dieses Weges, der im Norden auch Henrichenburg und die Situation bis zur A2 einbezieht: „Schnelles Radfahren erfordert, dass man Radwege hat, die besonders ausgewiesen sind“, so Goerke. „Radverkehr beschließt sich nicht auf einen Ortsteil oder zwei, sondern ein stückweit regional. Wer nach Datteln radfahren will, der hat heute in gewisser Weise verloren, weil er auf Hindernisse trifft, die das tägliche Radfahren hier kaum möglich machen.“ Wenn man einen Pendlerparkplatz nördlich der A2 baue, müsse der für Radfahrer und Fußgänger aus Henrichenburg gut erreichbar sein - Stichwort: vernetzte Mobilität.
Offener Brief: ADFC sieht das anders
Die Anmerkung der CDU-Fraktion von Yasemin Dittrich im Ausschuss, dass man auch im Auge behalten solle, dass es sich um eine für Autoverkehr ausgelegte Bundesstraße handeln würde, wo Autofahrer täglich pendeln, konnte man noch recht einfach übergehen. Schlagkräftiger ist da schon ein offener Brief der Ortsgruppe des ADFC von Marin Kühl-Lukas als Reaktion auf die SPD-Vorstöße: Ein einspuriger Radweg für Fußgänger und Radfahrer in beide Richtungen zwischen Klöcknerstraße und Engelsburgplatz sei gefährlich. Den Faktor Fahrradstraße Lange Straße müsse man aus seiner Sicht zunächst mal mit den Busunternehmen diskutieren.
Und über allem: Die Planung entlang der B235 würde zu viele personelle und finanzielle Ressourcen binden. „In Castrop-Rauxel haben wir bereits eine hervorragende Radschnellverbindung zwischen Nord und Süd: die Bahnhofstraße/Wartburgstraße“, so Kühl-Lukas. An den Einmündungen regelten sichere Ampeln den Verkehr, bei den Kreisverkehren könne man die Radwege einfach einfließen lassen wie am Westring/Herner Straße. Auf der Langen Straße könne man die Radwege bis zur Wartburgstraße weiterführen. Am Nordzipfel dieser Strecke liege auch die touristisch genutzte Fläche mit dem „Sprung über die Emscher“.
„Vollkommen unzureichend für alternative Mobilität“
Die SPD ist da anderer Meinung und schreibt im Antrag: „Die Radwegeverbindung zwischen Altstadt und den nördlichen Stadtteilen nur über die Bahnhofsstraße/Wartburgstraße mit ihren vielen Kreisverkehren und Straßeneinmündungen ist als vollkommen unzureichend für alternative Mobilität mit dem Fahrrad in Nord-Süd-Richtung anzusehen.“
Und was sagt die Stadt? Der Technische Beigeordnete erklärte, man wolle „mit dem Baulastträger sprechen und sollte ein Nahmobilitätskonzept erstellen“, so Heiko Dobrindt, „um dann auch Fördergelder zu bekommen.“
„Wir stehen – wie auch schon in der Vergangenheit für die Verwaltung – den Fraktionen mit unseren Kompetenzen zur Verfügung“, teilte Martin Kühl-Lukas vom ADFC mit.
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