Verbot von „Combat 18“: Auch ein Gebäude in Castrop-Rauxel durchsucht
Neonazi-Netzwerk
Bei den Razzien in mehreren Bundesländern wegen des Verbots der rechtsextremen Gruppe „Combat 18“ ist auch ein Gebäude in Castrop-Rauxel durchsucht worden.

Sichergestellte Waffen und ein Schild der kriminellen Neonazi-Gruppe „Combat 18“ liegen im schleswig-holsteinischen Landeskriminalamt. © picture alliance/dpa
Die rechtsextreme Gruppe „Combat 18 Deutschland“ richte sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und sei mit dem Nationalsozialismus wesensverwandt, heißt es in einer Verbotsverfügung von Horst Seehofer (CDU). In dem Zusammenhang wurde am Donnerstagmorgen auch ein größeres Mehrfamilienhaus in Castrop-Rauxel durchsucht. Das teilte eine Sprecherin des Landesinnenministeriums in Düsseldorf mit. Weitere Objekte seien nicht betroffen. Nähere Details waren zunächst nicht zu erfahren.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte das Verbot ausgesprochen. Die Polizei durchsuchte am Morgen mehrere Objekte in sechs Bundesländern: in Thüringen, Hessen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Stanley R., der als Rädelsführer und wichtige Figur in der Szene gilt, wurde den Angaben zufolge von der Polizei in Thüringen an seinem Arbeitsplatz angetroffen und zu seiner Wohnung gebracht, die durchsucht wurde.
20 Mitglieder bundesweit
Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden richtet sich die Vereinigung gegen die verfassungsmäßige Ordnung, „da sie mit dem Nationalsozialismus wesensverwandt ist“. Sie zählt nach ihrer Einschätzung bundesweit 20 Mitglieder. Die gewaltbereite rechtsextreme Organisation gilt als bewaffneter Arm des in Deutschland verbotenen Neonazi-Netzwerks „Blood and Honour“ (Blut und Ehre). Sie hat ihren Ursprung in Großbritannien und ist in mehreren europäischen Ländern aktiv.