Auf den Bierbänken im Stadtgarten ist es heiß. Es gibt wenig Schattenplätze bei „Vegan im Park“. Dafür eine überraschend große Auswahl an tierfreien Speisen, obwohl nur drei Essensstände da sind. Simons Garten verkauft unter anderem Nudeln mit Spinat und Tomatenpesto, Brotsalat und Pulled Aubergine. Die Preise sind deutlich niedriger als viele Gerichte bei Castrop kocht über. 4 Euro für den Brotsalat, 6 Euro für die Aubergine, 5,20 Euro für die Pasta.

Bei Marla und Mathilda konnten sich die Gäste durch ein Angebot aus durchweg selbstgemachten Gerichten probieren. Ein Highlight neben dem veganen Burger: der Seitan-Döner mit selbstgemachtem Seitan und Tsatsiki. Sogar die Toffifee-Pralinen für das Eis sind selbst gemacht. Mit ihrem Tourbus geht es durch alle möglichen deutschen Städte. „Wir sind aber auch oft in Castrop-Rauxel“, versprechen die beiden, „direkt am Hauptbahnhof in der Ilandstraße.“

Für den kleinen Hunger bietet Vegablum frisch gebackene Waffeln an. Dazu verkaufen Danny und Stephan Honig-Alternativen, die sie „Wonig“ nennen. Knapp 20 verschiedene Sorten bieten sie an, unter anderem ausgefallene Varianten wie Apfel-Chili. Auch vegan und nachhaltig produzierte Schokolinsen, Met und Nusscremes gehören zum Sortiment.
„Es fehlte an Alternativen.“
Andreas Kemna, einer der Initiatoren von „Vegan im Park“, zeigte sich in unserem Interview bei Ckü-TV begeistert über die große Auswahl. „Wir haben schon immer beklagt, dass Castrop kocht über ein sehr fleischlastiges Festival ist. Es fehlte an Alternativen“, sagt er über die Parallelveranstaltung zu Castrop kocht über.

„Vegan im Park“ zeige, dass Veganer weder auf Geschmack, Qualität, noch auf Vielfalt verzichten müssten. Er sieht „Vegan im Park“ nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung, für alle, die mit Seven Cent und Spanferkel nichts anfangen können. Die Aktion sei auf positive Resonanz gestoßen, deshalb geht er von einer Wiederholung im nächsten Jahr aus.
„Vom Hippie bis zum Normalo“
Darauf hoffen auch die Musiker, die die Gäste mit Punkrock aus NRW versorgten. Bis etwa 22 Uhr standen die Musiker auf der Bühne. Danach ließen die Gäste den Abend bei einem entspannten Getränk ausklingen. „Es hätten mehr Leute sein können“, findet Jan Müller. Der Marler stand als Gitarrist für die Bochumer Post-Punk-Band „…und mir der Mond“ auf der Bühne.
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Trotzdem hat ihm das kleine Festival gefallen. Das Publikum beschreibt er als sehr gemischt. „Da waren alle Altersklassen dabei, vom Hippie bis zum Normalo. Eine sehr angenehme Atmosphäre.“ Für das leckere Essen hätten die Leute Schlange gestanden. „Wir hatten viel Spaß und sind gerne im nächsten Jahr wieder dabei. Dann soll das Ganze mit mehr Vorlauf und mehr Ständen stattfinden, sagte man mir.“ Weil das Festival recht spontan entstand, waren die Möglichkeiten dieses Jahr eingeschränkt.