
© Volker Engel (Archiv)
Unfallstelle an der B235 und die offenen Pläne von Straßen.NRW
Bundesstraße
Der Unfall an der B235 am Donnerstag hat auch Straßen.NRW auf den Plan gerufen. Eine Sprecherin bestätigt die Gefahrenstelle, zeigt aber auch Optionen auf – und spricht über Zukunftspläne.
Straßen.NRW kümmert sich um den Verkehr auf Bundesstraßen. Die Behörde verwaltet so auch die B235, die Nord-Süd-Achse im Castrop-Rauxeler Stadtgebiet. Es ist die meistbefahrene innerörtliche Straße der Stadt, stellenweise vierspurig ausgebaut. Sie verbindet Henrichenburg über Habinghorst, Rauxel und Castrop mit Merklinde.
Es gibt immer wieder auch Unfälle auf der Bundesstraße, aber die Anwohner in Habinghorst sehen spezielle Probleme im Bereich zwischen Klöcknerstraße und Römerstraße. Am Freitag starb ein Mann (79), der Donnerstag an der Querstraße tragisch verunglückte. Am Samstag erreichte die Redaktion der Brief eines Lesers, der schreibt, dass bereits 1979 seine Mutter hier fast totgefahren worden sei. Aber ist der Bereich ein Unfallschwerpunkt?
„Schwierig bis gefährlich“
„Wenn wir Stellen als Unfallschwerpunkte bezeichnen, stützen wir uns auf Daten der Polizei“, erklärt Sprecherin Nadia Leihs von Straßen.NRW. „Eine Stelle gilt als solche, wenn innerhalb eines Jahres drei Unfälle nach dem gleichen Muster passieren. Das trifft hier nicht zu, uns ist aber bewusst, dass die Stelle insbesondere für Radfahrer schwierig bis gefährlich ist.“
Was bedeutet das für Straßen.NRW? „Unsere Planungsabteilung ist da in Abstimmung mit der Stadt. Nach dem vorliegenden Nahmobilitätskonzept ist dort ja unter anderem ein Radweg vorgesehen. Das können wir uns grundsätzlich auch vorstellen, aber das muss die Planungsabteilung bei uns als Projekt erst angehen.“ Man koordiniere das Thema gerade und stoße es an. „Wie lange es dauert, dazu kann ich aber nichts sagen“, sagte Leihs auf Anfrage unserer Redaktion.
Ampel und Kreisverkehr sind raus, Zebrastreifen eine Option
Die anderen Vorschläge von Anwohnern überprüfe Straßen.NRW auch. Was man schon sagen könne: Eine Ampel und ein Kreisverkehr sind an der Stelle Querstraße „nicht möglich, genau wie der Wunsch nach Tempo 30“, sagt Leihs. „Es ist eben eine Bundesstraße, und die sind meist ausgerichtet auf den regionalen Verkehr. Da ist unsere Priorität neben der Sicherheit auch die Flüssigkeit des Verkehrs.“
Ein Zebrastreifen wäre eventuell möglich, denn es gebe dort ja auch schon Querungshilfen. Aber: An der Langen Straße gebe es eine Fußgängerampel, „die aber wohl nicht so intensiv genutzt wird“, so Nadia Leihs.
Den Ärger und das Unverständnis der Anwohner könne sie verstehen, auch, wenn eine Antwort mal länger dauern würde wie jetzt im Falle Danny Braun. Der nahm Anfang September Kontakt auf und wartet noch immer auf eine Antwort. Grund: „Für uns sind das komplexe Prozesse, die wir abstimmen müssen: mit den Kommunen, mit unseren eigenen zuständigen Bereichen … Herr Braun soll zudem eine fachlich begründete Antwort bekommen.“
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
