
Timo Eismann (l., GRÜNE) und Jonas Ehm (CDU) resümierten die Sitzung des Umweltausschusses am Dienstagabend. © Verena Schafflick
Umweltausschuss tagt drei Stunden – Debatte um Castrop-Rauxeler Klimapakt
Politik in Castrop-Rauxel
Die Sitzung des Umweltausschusses am Dienstagabend sorgte für eine hitzige Debatte bei einem Antrag von SPD und Grünen. Das Resümee der Fraktionen war am Ende dennoch freundschaftlich.
Für die Sitzung des Umweltausschusses am Dienstagabend brauchte man einen langen Atem. Ganze drei Stunden wurde hier diskutiert. Vor allem ein gemeinsamer Vorschlag von SPD und Grüne sorgte für eine teils hitzige Debatte.
Denn die Koalition hat einen Antrag zur Einführung eines Castrop-Rauxeler Klimapaktes auf die Tagesordnung setzen lassen. Ein Vorschlag, der bei CDU und FDP auf wenig Gegenliebe stieß. Sie hatten kurzfristig einen Gegenantrag gestellt. Fast 40 Minuten debattierten die Fraktionsvertreter im Umweltausschuss über das Thema. Endergebnis: Entscheidung vertagt.
In der anschließenden Ausschuss-Analyse zeigten sich der Ausschuss-Vorsitzende Timo Eismann (Grüne) und sein Stellvertreter Jonas Ehm (CDU) dennoch zufrieden. „Der Antrag ist heute nicht beschlossen worden, aber wir hatten eine gute inhaltliche Debatte“, resümierte Timo Eismann die Diskussion um den Antrag. Man wolle jetzt bis zur Ratssitzung in der kommenden Woche in den Fraktionen nochmal über die beiden Anträge sprechen: „Wir hoffen, dass wir da auf einen breiten Konsens kommen.“
Jonas Ehm konnte da euphorischer sein: „Der Gegenvorschlag wurde immerhin noch nicht abgelehnt.“ Für Eismann von den Grünen kam die Hitzigkeit der Debatte allerdings schon überraschend: „Da war die Aussage, dass der Antrag von uns an vielen Stellen zu unkonkret gewesen wäre.“ Das sehe er nicht so. Stattdessen sei der Gegenantrag teilweise ähnlich mit dem eigenen Antrag gewesen.
CDU mit Anträgen erfolgreich
Ehm erwidert diese Kritik seitens des Ausschuss-Vorsitzenden. Ihn überrasche es, dass der Gegenantrag ebenfalls als zu unkonkret abgestempelt worden sei. „Es ist eben Ziel, die Bürger mitzunehmen und nicht nur über Ideen zu sprechen, sondern diese auch umzusetzen.“
Umsetzen konnte die CDU dagegen andere Anträge, sehr zur Freude von Jonas Ehm. Die beiden Lokalpolitiker sagten nämlich, dass auch das Thema der E-Mobilität am Dienstag ein zentrales gewesen sei. Hierbei schlugen auch alle Parteien mildere Töne an. Ähnlich hitzige Debatten waren hier Fehlanzeige, auch wenn Themen wie kostenloses Parken für E-Fahrzeuge auf städtischen Parkflächen diskutiert wurden.
„Unsere Anträge sind durchgekommen, sie wurden also beschlossen“, so Jonas Ehms Resümee des Sitzungsabends.
Trotz einer teilweise wortstarken Diskussion um den Klimapakt gingen beide Ausschuss-Mitglieder am Ende positiv aus der Sitzung. Scham über die Diskussion oder abgelehnte Anträge? Fehlanzeige. „Ich glaube, geschämt hätte ich mich heute für gar nichts“, sagte Timo Eismann. Und auch Jonas Ehm sah dies so – aber nicht ohne Seitenhieb in die rechte Ecke. Auch für niemand anderen habe er sich schämen müssen: „Ist immer ganz gut, dass wir keine AfD hier haben, da gäbe es dann wahrscheinlich sehr viel Grundlage.“