Das THW hat die Stadt bei der Bewässerung unterstützt, war im Volkspark Ickern, auf dem Gelände der Kita an der Zechenstraße und in der Parkanlage Am Busch im Einsatz © THW
Hitzesommer
Trockenheit: Natur in Castrop-Rauxel ist von der anhaltenden Dürre bedroht
Die ganz große Hitze ist zwar vorbei. An der anhaltenden Trockenheit hat sich aber noch nichts geändert. Darunter leidet die Natur. Stadt und THW versuchen nun, die Bäume am Leben zu halten.
Die Trockenheit wird, wie auch schon im vergangenen Jahr, zu einer echten Belastungsprobe für die Natur. Zudem kämpft die Nordhälfte Deutschlands nach wie vor mit der Bürde aus der Trockenheit 2018. Das zeigt der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).
In der Mitte Deutschlands sind die Böden demnach tief in den Boden hinein ausgetrocknet. Das bedeutet: Das pflanzenverfügbare Wasser liegt hier verbreitet unter 20 Prozent, teilweise sogar bei 0 bis 10 Prozent. Der Oberboden ist also komplett ausgetrocknet. Der Gesamtboden bis in 1,80 Meter Tiefe steht in fast der gesamten Nordhälfte Deutschlands im Dürremonitor auf Dunkelrot = „außergewöhnliche Dürre“. Die Bodenvorräte sind hier noch aus dem vergangenen Jahr ausgeschöpft.
„Tröpfchen-Bewässerung“ ist sehr nachhaltig
Der Bereich Stadtgrün und Friedhofswesen geht bei der Wässerung besonders empfindlicher Bäume in diesem Jahr mit sogenannten Wassersäcken neue Wege. Hierbei wird ein sackartiges Gebinde aus Folie am Baumstamm mit Wasser gefüllt. Durch enge Poren im Bodenbereich tritt langsam das Wasser aus, so dass der Boden in der Baumscheibe durch die Tröpfchen-Bewässerung nach und nach gewässert wird. So geht dem Baum kaum Wasser verloren, wie es sonst bei einer schnelleren Bewässerungsmethode beispielsweise mit einem Schlauch der Fall sein kann.
Auch engagierte Bürger können mithelfen, indem sie die Bäume und Sträucher vor ihrer Haustür wässern. „Ein paar kräftige Schauer können den derzeitigen Wassermangel nicht ausgleichen“, sagt Klaus Breuer, Bereichsleiter Stadtgrün und Friedhofswesen. Ausreichend Wasser ist auch perspektivisch für die Standsicherheit der Bäume wichtig und ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Die Stadt versucht, mit solchen Wassersäcken besonders empfindliche Straßenbäume vor dem Austrocknen zu retten. © Stadt
Mittelgroßer Baum braucht bis zu 150 Liter Wasser am Tag
Ein mittelgroßer Straßenbaum braucht bis zu 150 Liter Wasser am Tag. „Die Bäume freuen sich über jede Gießkanne Wasser“, unterstreicht Breuer. Bewässert werden sollten die Bäume wie gewöhnliche Gartenpflanzen mit reinem Wasser.
Auf keinen Fall, darauf wird hingewiesen, darf man die Bäume mit Wischwasser oder anderem Restwasser, das mit Reinigungsmittel versetzt ist, gießen. Denn die darin enthaltenen Tenside würden die Wurzeln schädigen.
Bei insgesamt rund 8000 städtischen Straßenbäume, die es in Castrop-Rauxel gibt, kann die Stadt aber nicht jeden Baum mit den Wassersäcken versehen.
Stadt hat das THW um Mithilfe beim Bewässern gebeten
Um nun an besonders trockenen Bäumen zu helfen hat die Stadt in der vergangenen Hitzewoche das Technische Hilfswerk um Hilfe gebeten. Wie Annegret Steinbock, beim THW zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit unserer Redaktion mitteilte, habe sich die Stadt Mitte der Woche mit einem Amtshilfeersuchen an das THW gewendet.
Es ging um die Bitte, die Stadt bei der Bewässerung der städtischen Parkanlagen zu unterstützen. Laut Steinbock hätten spontan zehn Helferinnen und Helfer des THW ihre Hilfe zugesagt. Da zuvor Gelsenwasser bekannt gegeben hatte, 5000 Kubikmeter kostenlos für die Bewässerung der kommunalen Fläche aus dem Wassernetz zur Verfügung zu stellen, stand der Amtshilfe nichts mehr im Wege.
Dreieinhalbstündiger Gieß-Einsatz des THW
Annegret Steinbock: „So machten sich Freitag gegen 17 Uhr die Helfer mit zwei Einsatzfahrzeugen, beladen mit Standrohr und Schläuchen auf, um Bäume und Pflanzen im Volkspark Ickern, auf dem Gelände der Kita an der Zechenstraße und in der Parkanlage Am Busch zu gießen. Um 20.30 Uhr war der Einsatz beendet.“
In Absprache mit dem Grünflächenamt werden THW-Helfer die Gießaktion je nach Bedarf in der nächsten Woche fortsetzen.
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