Die Schweine auf Dingebauers Neuland-Hof haben auch Auslauf.

© Stephan Schütze

Tönnies-Skandal: Woher kommt das Fleisch in Castrop-Rauxels Hofläden?

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Der Tönnies-Skandal hat Fragen aufgeworfen. Wo kann man einkaufen, wenn man auf keinen Fall Tönnies-Fleisch will? Wir haben stichprobenartig bei zwei Hofläden nachgefragt.

Castrop-Rauxel

, 27.06.2020, 11:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Menschen fragen sich seit dem Tönnies-Skandal vermehrt, woher das Fleisch auf ihrem Teller kommt. Wer in Castrop-Rauxel Fleisch kaufen möchte, bei dem es Menschen und Tieren in der Herstellung gut geht, kann sich auf jeden Fall auf die Hofläden verlassen.

Der Hof von Ulrich Dingebauer war als ein Neuland-Hof schon mehrfach Beispiel für eine Schweinehaltung, die sich bewusst von der Massentierhaltung unterscheidet. Als Neuland-Hof verpflichtet sich Dingebauer, bestimmte Qualitätsstandards zu erfüllen. Auf der Internetseite von Neuland findet man folgende Richtlinien:

  • Haltung auf Stroh ohne Fixierung
  • mehr Platz für jedes Tier als gesetzlich vorgeschrieben
  • Auslauf ins Freie / Weidehaltung
  • Tageslicht im Stall
  • ausschließlich regionale Futtermittel
  • Verbot von gentechnisch veränderten Futtermitteln
  • keine vorbeugende Antibiotika-Behandlung
  • bäuerliche Landwirtschaft mit Bestands- und Flächenobergrenzen

Auf dem Hof Dingebauer stammen alle Hähnchenprodukte und ein Großteil der Schweineprodukte nach eigenen Angaben aus den eigenen Ställen. Nur in Hochzeiten wie der Grillsaison, kaufe der Hof zu und dann nur von anderen Höfen aus dem Neuland-Programm.

„Es ist schlimm, was da passiert", kommentiert Dingebauer die Vorgänge bei Tönnies. Er wünsche sich, dass es durch die Vorfälle Veränderungen in der Branche gibt.

Auch in „Klöcker`s Hofladen" gibt es nach Angaben von Fleischermeister Julian Klöcker kein angekauftes Fleisch von Tönnies. Genau wie Dingebauer hofft Klöcker auf ein Umdenken der Verbraucher und Produzenten.

Die Nachfrage nach Fleisch von regionalen Höfen sei laut Klöcker gestiegen. Insbesondere wegen Corona würden sich die Verbraucher mehr Gedanken über ihren Fleischkonsum machen. Die Schweinehaltung auf dem Hof orientiere sich an der natürlichen Lebensweise der Tiere. Der Hof lege außerdem Wert auf ältere Rassen, die für qualitativ hochwertiges Fleisch bekannt seien.

Beide Höfe lassen ihre Tiere bei regionalen, kleinen Schlachtern schlachten, damit der Weg für die Tiere nicht zu lang ist.

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Wer in Castrop-Rauxel sicher gehen will, kein Fleisch der Firma Tönnies zu kaufen, sollte sich auf die lokalen Hofläden verlassen und billiges Fleisch aus dem Supermarkt meiden.

Öffnungszeiten

  • Hof Dingebauer an der Oststraße 141 in Deininghausen ist freitags von 9-13 Uhr sowie von 15-18.30 Uhr geöffnet sowie samstags von 9-13 Uhr. Ab 24. September öffnet der Hofladen auch wieder donnerstags von 9-13 und von 15-18.30 Uhr. Erreichbar ist der Hofladen telefonisch unter 02305/31216 oder im Internet unter www.hof-dingebauer.de.
  • Klöcker‘s Hofladen an der Hebewerkstraße 119 in Henrichenburg ist geöffnet: dienstags bis freitags 8-18.30 Uhr, samstags 8-17 Uhr, sonn- und feiertags 10-17 Uhr. Erreichbar ist der Hofladen unter 02367 454 und im Internet unter www.hof-kloecker.de.