
Johannes Beisenherz, Vorsitzender des Tierschutzvereins, berichtet von hohen Kosten für das Tierheim. Daneben: Bärbel Marks, Leiterin des Tierheims. © Tobias Weckenbrock (Archiv)
Kosten für Castrop-Rauxeler Tierheim steigen: „Wird nicht einfach werden“
Tiere
Das Castrop-Rauxeler Tierheim kann kaum Energie sparen – der Tiere wegen. Was ihnen hilft, kostet den Betrieb deutlich mehr Geld als früher. Nun hofft man auf Unterstützung.
Der Herbst ist da, und die kalten Temperaturen lassen so manchen zittern. Viele Menschen sparen Energie und verzichten sogar darauf, die eigene Wohnung zu heizen. Doch nicht überall geht das überhaupt.
Wie der Vorsitzende des Tierschutzvereins Castrop-Rauxel, Johannes Beisenherz, auf unsere Anfrage hin sagt, müsse das Tierheim weiterheizen. Würde nicht geheizt, würden die Tiere erfrieren. Doch zugleich leide das Tierheim wegen der steigenden Kosten enorm.
Bereits Anfang des Jahres, so berichtet Beisenherz, seien die Heizkosten gestiegen. Der Abschlag liege um 500 Euro pro Monat höher als 2021.
Auch für Personal müsse man deutlich mehr ausgeben. Beisenherz erwartet zusätzliche Kosten von 15.000-20.000 Euro pro Jahr. Doch diese seien nur schwer zu stemmen.
Das Tierheim finanziere sich, so der Vorsitzende, unter anderem durch Spenden, Sponsoren oder Vermittlungsgebühren. Den größten Teil der Finanzierung würden Jahrespauschalen der Städte Castrop-Rauxel und Waltrop ausmachen. Die Pauschale liege bei insgesamt 75.000 Euro. „Das reicht nicht einmal für die Personalkosten aus“, erzählt Beisenherz.
Deshalb sei er bereits im Gespräch mit der Stadt, erklärt der Castrop-Rauxeler Ex-Bürgermeister und betont: „Das Signal ist bei der Stadt angekommen“. Auf Anfrage unserer Redaktion berichtet die Stadt Castrop-Rauxel, sie beteilige sich bereits jetzt mit zwei Raten pro Jahr in Höhe von je 32.000 Euro. Doch angesichts der steigenden Kosten werde die Verwaltung in die politischen Beratungen eine Erhöhung der Pauschale einbringen.
Die Stadt Waltrop teilte unserer Redaktion mit, das Tierheim habe sich bisher noch nicht an sie gewandt. Solle jedoch eine Forderung zur Erhöhung der Jahrespauschale kommen, so werde man dem nachgehen.
Tierheim investiert, um langfristig zu sparen
Johannes Beisenherz vermutet, dass auch die Stromkosten noch steigen werden. Um der Energiekrise entgegenzuwirken, habe das Tierheim bereits eine Maßnahme getroffen. Eine große Therme, die den Hauptkomplex heizt, solle bereits Ende September erneuert werden.
So könne man die Heizkosten deutlich senken. Durch die Therme wäre nämlich eine Feinjustierung der Temperatur in den verschiedenen Räumen möglich. Zwar habe das Ganze eine Investition von etwa 12.000 Euro erfordert, würde sich aber langfristig rechnen und dauerhaft die Heizkosten senken.
Johannes Beisenherz freue sich über jede Spende, die Bereitschaft ist ihm zufolge aber deutlich zurückgegangen. Besonders die Spendenboxen für Futter seien zunehmend leerer. Das Tierheim müsse deutlich mehr Futter kaufen als sonst. So würden weitere Kosten entstehen. „Ich mache mir keine Sorgen, aber einfach wird es sicher nicht werden“, erzählt Beisenherz.