Tierheim-Streit: Bettinger mit Schlappe vor Gericht

Vergleich geschlossen

Mit einem Vergleich ist am Donnerstag ein weiterer Gerichtstermin zwischen dem Tierschutzverein Castrop-Rauxel und Nils Bettinger zu Ende gegangen. Bettinger hat sich laut Urteil dazu verpflichtet, nicht zu behaupten, dass er Vorstandsmitglied oder Vorsitzender des Vereines sei.

CASTROP-RAUXEL

, 03.07.2015, 06:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Streit zwischen dem Tierschutzverein und dem Team Tierschutz ist noch immer nicht beigelegt. Eine Gerichtsverhandlung endete nun mit einem Vergleich - mit Auflagen für Nils Bettinger (l.), hier ein Archivbild mit seinem Anwalt Guido C. Bischof.

Der Streit zwischen dem Tierschutzverein und dem Team Tierschutz ist noch immer nicht beigelegt. Eine Gerichtsverhandlung endete nun mit einem Vergleich - mit Auflagen für Nils Bettinger (l.), hier ein Archivbild mit seinem Anwalt Guido C. Bischof.

Zum Vorsitzenden des Tierschutzvereins war Nils Bettinger auf einer Sitzung am 6. März von den anwesenden Mitgliedern gewählt worden - allerdings entsprach diese Wahl nicht den Vereinsstatuten. Der Vergleich ist ein Kompromiss, auf den er sich nach Beratung mit seinem Anwalt einlassen konnte. Der Konflikt zwischen dem Tierschutzverein und Bettingers Team Tierschutz ist damit aber noch nicht aus der Welt.

Die amtierende Vorsitzende des Tierschutzvereins, Roswitha Heise, hatte bei Gericht einen schweren Stand. Als Richter Sven Bastek die vorläufige Einschätzung des Gerichts darlegte, und sie ihm ins Wort fiel, wurde er deutlich und bezeichnete ihr Verhalten als „grobe Unhöflichkeit“. In der Folge zeigte Heise kaum Reaktionen.

Richter: "Sie müssen Konflikte aushalten können"

Neben ihrem Anwalt saß sie auf die Ellenbogen gestützt am Klägertisch. Gut möglich, dass die deutlichen Worte, die Bastek während der Verhandlung fand, Wirkung hatten. „Sie müssen Konflikte aushalten können. Wenn es Streit innerhalb des Vereins gibt, dann müssen Sie versuchen, dafür gemeinsam mit ihren Mitglieder eine Lösung zu finden“, sagte Bastek.

Bei Problemen innerhalb des Vereins müsste versucht werden, diese „wie normale Menschen aus der Welt zu schaffen“, so der Richter. Heise versuchte, sich zu rechtfertigen und dem Richter zu erklären, warum sie Bettinger nicht in den Verein aufnehmen möchte. Sie fühle sich einer Kampagne ausgesetzt.

Mitgliederversammlung geplant

„Herr Bettinger war in zehn Jahren nicht einmal im Tierheim. Seit einem Jahr werde ich namentlich auf Facebook fertig gemacht“, sagte Heise. Dennoch, so Richter Bastek, könne sie Bettinger nicht verbieten, Mitglied des Vereines zu werden.

Um Bettingers Mitgliedschaft ging es am Donnerstag jedoch nicht. Der Streit liegt beim Dortmunder Landgericht. Dass der Streit in zweiter Instanz – das Amtsgericht hatte geurteilt, dass Bettinger in den Verein aufzunehmen ist – verhandelt wird, ist aber unwahrscheinlich. Das habe das Landgericht in einer Stellungnahme signalisiert, hieß es am Donnerstag am Rande der Verhandlung.

Dass es eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Tierschutzvereines geben werde, kündigte Heises Anwalt an. Wann diese stattfinden soll, blieb jedoch erneut offen.

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