Thomas Gallus fotografiert Castrop-Rauxel So schön sieht die Stadt durch seine Linse aus

So schön ist Castrop-Rauxel durch die Linse von Thomas Gallus aus Ickern
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Wenn Thomas Gallus in Castrop-Rauxel unterwegs ist, dann ist seine Spiegelreflexkamera eigentlich immer mit dabei. Den 55-Jährigen hat das Fotografie-Fieber gepackt. „Castrop-Rauxel hat zwar ehrlich gesagt nicht so viel Schönes zu bieten“, sagt er. Aber genug Motive findet der Hobbyfotograf trotzdem in der Stadt. „Es gibt natürlich schöne Stellen, auch in Castrop-Rauxel, man muss sie nur finden.“

Weniger schöne Ecken könne man außerdem einfach weglassen, meint Thomas Gallus. „Das ist der Vorteil beim Fotografieren – das Bild zeigt am Ende immer nur einen Ausschnitt.“ Am liebsten lichtet er Industriekultur ab, wie den Schacht der alten Zeche Erin oder die Zeche Zollern im an Castrop-Rauxel angrenzenden Dortmunder Westen.

Aber auch Oldtimer und andere besondere Fahrzeuge fotografiere er gerne, genau wie Sonnenuntergänge. „Am liebsten fotografiere ich abends, wenn es schon dunkel ist.“ Das Spielen mit Licht macht ihm Spaß. Er nutzt unter anderem die Langzeit-Belichtung, wodurch zum Beispiel die Lichter von Autos als Leuchtspuren ineinanderfließen, wie auf Thomas Gallus‘ Foto von der Ickerner Straße zu sehen ist.

„Fotos sind zum Zeigen da“, ist sein Motto. Deshalb lädt Thomas Gallus seine Bilder auf seiner eigenen Facebook-Seite hoch. Die heißt, ganz im Pott-Jargon, „Thomas seine Fotoseite“. Dort teilt Gallus seine Foto-Ausbeute – vor allem Zechen, neben der in Castrop-Rauxel auch von vielen anderen aus den Städten im Umkreis.

Der Ickerner bearbeitet die Fotos auch, will sie aber authentisch halten. „Ich versuche es so zu zeigen, wie ich persönlich es auch gesehen habe.“ Mit seiner Vorliebe für das Fotografieren hat der „Hobbyknipser“, wie er sich selbst gerne bezeichnet, auch schon seine Frau angesteckt. „Wenn wir spazieren gehen, habe ich meistens meine Kamera mit dabei. Dann bleibe ich natürlich auch mal länger stehen, um die Fotos zu machen.“

Seine Frau mache dann auch immer Bilder, allerdings mit ihrem Handy. „Da frage ich mich mittlerweile, warum ich die schwere Kamera mit mir herumschleppe, wenn ihre Fotos vom Handy fast genauso schön werden.“ Auf die Nerven gehe er seiner Familie mit seiner Kamera aber nicht, glaubt er. „Auch wenn meine Frau manchmal schon zu mir sagt, dass ich die Kamera für den Spaziergang jetzt mal zu Hause lassen soll.“

Foto-Tipps für Castrop-Rauxel

Thomas Gallus hat bei den vielen Motiven, die er in Castrop-Rauxel schon fotografiert hat, natürlich auch einige Lieblingsplätze. „Ich habe neulich wieder an der alten Pferderennbahn einen Ort entdeckt, von dem aus man einen tollen Blick auf die Zeche Erin und das dahinterliegende Kraftwerk hat. Da werde ich mich in nächster Zeit bestimmt ein bisschen tummeln“, sagt der 55-Jährige. Die schönsten Foto-Orte seien außerdem das Wasserschloss Bladenhorst, die Halde auf Schwerin sowie die Seilscheibe am Ickerner Knoten. Letzteres Motiv sei besonders schön, wenn es zur Adventszeit beleuchtet wird.

Industriekultur und Natur sind sein Steckenpferd. Portraits von Menschen sucht man bei ihm vergebens. „Das ist nicht so mein Ding“, sagt Thomas Gallus. „Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier – und ich ganz besonders.“ Höchstens als Hochzeitsfotograf bei der Trauung seiner Nichte habe er mal ausgeholfen. Wenn er nicht mit seiner Kamera in Castrop-Rauxel unterwegs ist, arbeitet der Ickerner übrigens bei den Stadtwerken Bochum: „Da sehe ich zu, dass die Leute Strom und Gas bekommen.“

Die Zeche Erin, die Schweriner Halde und das Schloss Bladenhorst – mehr Fotos von Thomas Gallus finden Sie auf rn.de/castrop.

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