Seit der Insolvenz der Tecklenburg GmbH liegt das Baugebiet Mariengärten in Castrop-Rauxel brach. Lediglich die begonnenen Bauprojekte wurden von den Käufern in Eigenregie zu Ende geführt. In diesen Wochen ziehen sie nach und nach ein – viele Monate später als geplant.
Der Zugang zu den Häusern im hinteren Teil des großen Geländes, das früher als Gleisdreieck bekannt war, führt über eine provisorische Baustraße. Rechts und links liegt der Boden brach. An der Wittener Straße (B235) steht noch ein Bauschild, das auf die einstigen Pläne verweist: 34 Reihen- und Doppelhäuser sowie in Mehrfamilienhaus wollte der Bauunternehmer vom Niederrhein bauen.
Dieses ganze Gelände ist Teil der Insolvenzmasse. Tecklenburg hatte nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens vor knapp einem Jahr erklärt, das Castrop-Rauxeler Baugebiet nicht fortführen und das Baugebiet vermarkten zu wollen. „Im Bestand des Unternehmens befindliche Grundstücke wird der Insolvenzverwalter zur bestmöglichen Gläubigerbefriedigung veräußern“, hatte Thomas Feldmann, Pressesprecher des Insolvenzverwalters, bereits im Oktober auf unsere Anfrage geantwortet.
Das gilt heute weiterhin, sagt er auf erneute Anfrage nach der Annahme des Insolvenzplans am 5. März. „Ein entsprechender Prozess läuft. Aufgrund der Nicht-Öffentlichkeit des Verfahrens können wir Ihnen darüber hinaus aber keine weiteren Auskünfte geben.“ Anders als im Oktober scheint aber Bewegung in die Sache zu kommen. Mehrfach wurden vor Ort entsprechende Beobachtungen gemacht. Interessenten sahen sich auf dem Gelände um.
Offen bleibt, was mit den Häusern passiert, die bereits gebaut wurden, aber keine Käufer fanden. Eins findet sich als zweites von vier Reihenhäusern, das andere ist eine Doppelhaushälfte. Gerade beim Doppelhaus brachte dies die Käufer der zweiten Hälfte zu zusätzlichen Problemen. Ob hier dauerhaft Leerstand bleibt, konnte Thomas Feldmann nicht beantworten.
Für das Bauunternehmen Tecklenburg GmbH ist es ein wichtiger Schritt, dass die Gläubiger dem Insolvenzplan zugestimmt haben. Er basiert auf der Zusage der Geiger-Gruppe aus Oberstdorf in Bayern, die den Baukonzern übernimmt und in ihr Unternehmen mit immerhin 100 Standorten und rund 4000 Mitarbeitern integriert.
Auch die 50 Arbeitsplätze bleiben so erhalten, informierte Insolvenzverwalter Dr. Markus Kier. Das Unternehmen wolle in die Zukunft der Tecklenburg GmbH investieren, die laufenden Projekte fortführen und die Geschäfte in der Region ausweiten. Ob der Blick von Bayern aus auch auf Castrop-Rauxel fällt, bleibt abzuwarten.