Lisa Kühne (l.) und Manuel Backes hatten nicht viel von ihrem Sylt-Urlaub. Das Coronavirus zwang sie quasi dazu, die Insel wieder zu verlassen und den Urlaub abzubrechen. © Marcel Witte
Coronavirus
Abbruch des Sylt-Urlaubs: Coronavirus vertreibt Manuel Backes (29) und Lisa Kühne (22)
Der Dubai-Urlaub fiel aus, dann sollte es Sylt werden: Nach zwei Tagen mussten Manuel Backes (29) und Lisa Kühne (22) aus Castrop-Rauxel die Insel verlassen – Schuld war das Coronavirus.
Es sollte eine schöne Woche auf der beliebten Nordsee-Insel Sylt werden, doch nach zwei Tagen war der Urlaub schon wieder vorbei: Die Castrop-Rauxeler Manuel Backes (29) und Lisa Kühne (22) bekamen die Auswirkungen des Coronavirus deutlich zu spüren.
Am Samstag machte sich das Paar aus Castrop-Rauxel auf den Weg Richtung Sylt. Dass sie bereits am Montagmorgen wieder zurückfahren würden, ahnten Lisa Kühne und Manuel Backes zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Wir haben uns täglich mehrmals informiert im Vorfeld. Es gab nicht einmal eine Empfehlung, dass man nicht auf die Insel fahren sollte“, so Manuel Backes.
Eigentlich hatten die Castrop-Rauxeler einen Dubai-Urlaub geplant, doch diesen stornierten sie bereits vor drei Wochen. Stattdessen ging es auf die Nordseeinsel Sylt, um dort den Problemen rund um das Coronavirus hoffentlich entfliehen zu können.
Ministerpräsident rief zum Verlassen der Insel auf
Nach dem Anreisetag am Samstag, genossen sie den Sonntag auf der Nordseeinsel. Von den Auswirkungen des Coronavirus war hier keine Spur. „Wir waren in der Kupferkanne, einem Café, es war rappelvoll“, sagt Lisa Kühne.
Doch im Laufe des Sonntag änderte sich die Lage dramatisch. Das lag vor allem an der Ansprache des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU): „Ich will alle Menschen, die im Moment hier in Schleswig-Holstein ihren Urlaub verbringen, ausdrücklich dazu aufrufen, ihren Urlaub abzubrechen und in ihre Heimatländer, in ihre Heimatregion zurückzukehren.“
Da Lisa Kühne und Manuel Backes regelmäßig die Medien verfolgen, erfuhren sie schnell von dieser Aufforderung. Vor Ort gab es dazu aber keinerlei Informationen. „Wir standen als Touristen nun da und dachten uns: Was machen wir jetzt? Es ist ja nur eine Empfehlung“, sagt Lisa Kühne.
Letztlich entschieden sich die Castrop-Rauxeler den Heimweg anzutreten. „Auch aus Respekt den Inselbewohnern gegenüber“, so Manuel Backes.
Die offizielle Information kam erst nach der Rückkehr in die Heimat
Eine offizielle Information, dass sie die Nordseeinsel verlassen müssen, bekam das Paar übrigens auch noch: Am Dienstag, einen Tag nach ihrer Rückkehr aus Sylt. Das Paar ist enttäuscht, kann die Maßnahmen aber komplett nachvollziehen. „Wir hätten uns vor Ort nicht mehr wohlgefühlt und keinen so schönen Urlaub mehr gehabt“, sagt Lisa Kühne.
Die restliche Zeit ihres Urlaubs verbringen sie nun in der Europastadt. „Viel kann man derzeit ja leider nicht unternehmen“, so Lisa Kühne. Der Sylt-Urlaub soll in Zukunft nachgeholt werden: „Natürlich fahren wir wieder hin, die Leute vor Ort können doch nichts dafür. Im Grunde kann keiner etwas dafür.“
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