Der Spiel-, Sport und Bewegungspark am Hallenbad ist jetzt wieder Thema in der Politik. Das rund 1 Million Euro teure Projekt auf der Hallenbadwiese hat Befürworter, aber auch Kritiker. Eine Bürgerinitiative „Rettet die Hallenbadwiese“ gründete sich, um die Pläne zu verhindern oder wenigstens zu verändern.
Ein Hauptargument der Gruppierung: Es wird eine Wiese versiegelt, um dort Sportplätze und einen Pumptrack zu errichten. Das widerspreche allen Plänen, die die Stadt stets kundtut: Möglichst wenig Flächen sollen im Stadtgebiet versiegelt werden, um die Klimaresilienz zu erhöhen; also sowohl Hitzestauungen als auch neue Überschwemmungsgefahren zu vermeiden.
Nun sind umfangreiche Planungsunterlagen Teil der politischen Beratungen in der kommenden Woche. Im Umweltausschuss am Dienstag (15.11.) und Betriebsausschuss 3 am Donnerstag (17.11.) steht das Thema an. Es geht um den Bebauungsplan 261. Beschlossen werden soll die Anpassung auf Basis des Planer-Entwurfs, der insgesamt rund 200 Seiten lang ist, und der nächste Teil des Planverfahrens: die öffentliche Auslegung.
Ein nicht unbedeutender Teil des Plans ist die Flächenversiegelung: Was wird wo gebaut? Wie viel der Wiese wird dann asphaltiert? Und wie wird das kompensiert?

Insgesamt sei das Plangebiet aufgrund des geringen Versiegelungsgrades im Vergleich zum hohen Versiegelungsgrad im umgebenden Stadtgebiet von hoher lokaler Bedeutung, heißt es im Planer-Entwurf der nts Ingenieursgesellschaft. Es habe wegen der Frischluftbildung eine hohe lokale Bedeutung für das Klima.
Und was ist dort geplant? Es gibt Grafiken und dazu zwei Tabellen, die das deutlich machen: Für einen Streetball-/Basketball-Platz, eine Korfball-Anlage und einen sogenannten Pumptrack für Mountainbikes, BMX und Roller würden Teile des heutigen Rasens in der Nähe des im Halbkreis verlaufenden Spazierweges asphaltiert.
Statt derzeit 3443 Quadratmetern asphaltierter Fläche werden es nach dem Plan 4616 Quadratmeter sein. Aus 26.500 Quadratmetern Rasen mit Bäumen und Sträuchern werden 25.100, aus 6230 Quadratmetern reinem Rasen werden 2200. Hinzu kommen dafür neue 1100 Quadratmeter Bäume und Sträucher und 2000 Quadratmeter artenreiche Mähwiese.

Biopunkte für die Flächen
„Unter Berücksichtigung der internen Ausgleichsmaßnahmen (Anlage von artenreichen Mähwiesen und Baum-, Strauch- und Saumpflanzungen), die im westlichen Geltungsbereich angelegt werden, verbleibt ein Kompensationsdefizit in Höhe von minus 9.100 Punkten“, heißt es wörtlich im Fazit des Planerbüros nts.
Zur Erklärung: Bio-Punkte werden nach einem Schema vergeben. Je höher der biologische Wert einer Flächennutzung, desto höher die Punktzahl. Um die Verhältnisse zu verstehen: Die Gesamtpunktzahl für die betrachtete Gesamtfläche sinkt von 131.500 auf 122.500. Das Minus werde durch eine „bereits umgesetzte externe Ausgleichsmaßnahme in der Gemarkung Bladenhorst ausgeglichen“, heißt es.
Das Planungsbüro räumt ein, dass durch Teil- und Vollversiegelungen für Spiel- und Sportplätze sowie Gehwege ein langfristiger (Teil-)Verlust der Bodenfunktion entstehe. „Diese sind insgesamt jedoch nicht erheblich, da es auch Bereiche gibt (Westen), die entsiegelt werden“, so das Fazit.
Es könne zwar im Sommer zu einer stärkeren Erwärmung auf Teilen der Fläche führen, „die sich negativ auf das Mikroklima auswirken“. Die Funktion als Rückzugsort an heißen Tagen bleibe aber erhalten: „Im Zusammenhang mit den angrenzenden Waldflächen verbleiben ausreichend klimawirksame Bereiche, die die Ziele der Fokusräume im Klimaanpassungskonzept erfüllen.“
Ob die Politik dem folgt? Das werden die Debatten zeigen. Am Ende muss der Stadtrat (24.11., 17 Uhr, Ratssaal) entscheiden.


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