Das Hallenbad (rechts im Bild) verdeckt vom Stadtmittelpunkt aus den neuen Spiel- und Bewegungspark, der auf der Wiese entstehen soll.

Das Hallenbad (rechts im Bild) verdeckt vom Stadtmittelpunkt aus den neuen Spiel- und Bewegungspark, der auf der Wiese entstehen soll. © nts Ingenieursgesellschaft

Gut gemacht, Castrop-Rauxel! Der Spielplatz wird zum Super-Sportplatz

rnMeinung

Clever gemacht! Die Stadtverwaltung hat es geschafft, Fördergelder locker zu machen für das Projekt Spielplatz am Hallenbad. Mit einem klugen Kniff, der in den Horizont unseres Autors passt.

Castrop-Rauxel

, 12.08.2022, 12:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Reise weitet den persönlichen Horizont. Diese alte Weisheit erweist sich auch jetzt wieder als Wahrheit, wenn ich auf meine Sommerferien blicke und auf das, was nun in Castrop-Rauxel geschieht. Die Hallenbadwiese und das, was dort als Super-Spielplatz geplant ist, ist gerade wieder Thema, weil die Stadt einen Förderbescheid in Höhe von 750.000 Euro erhalten hat.

Das Projekt kann also kommen. Und ich habe von meinem Urlaub in Österreich und der Rückreise bei einer Pause in Bayern persönliche Eindrücke dazu beizutragen. Denn dort habe ich sowohl zwei „Pumptracks“ kennengelernt und erkannt, dass sie beliebte Spiel- und Sportgelegenheiten sein werden, als auch einen „Mehrgenerationenpark“. Darum bin ich davon überzeugt: Der Spiel-, Sport- und Bewegungspark am Hallenbad wird ein Gewinn für Castrop-Rauxel.

Dabei ist das Wie der Umsetzung aber ein entscheidendes Kriterium. Würde man die Dauer, die Intensität der Planung und die verschiedenen Beteiligungsformen als Maßstab anlegen, dann wäre schon viel gewonnen. Gründlich geplant ist nicht automatisch gut umgesetzt, aber es kann doch dazu beitragen, ein Projekt besser zu machen.

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Gut ist aber auch, die Bürgerinitiative zur Rettung der Hallenbadwiese anzuhören und ihre Bedenken ernst zu nehmen.

Clever war, den Gedanken „zentraler Spielplatz für den Stadtmittelpunkt“ zu weiten: Nur über den Mehrgenerationen- und den sportlichen Aspekt war Fördergeld zu akquirieren. Ein Millionen-Projekt aus Eigenmitteln ist in Castrop-Rauxel nicht zu stemmen. Also: Hut ab, gewonnen!

Die Stadt Bad Aibling bei München übrigens, in der ich kürzlich (Thema Rückreise) 14 Sportgeräte im Kurpark vollkommen zufällig ausprobierte, hat ihren „Mehrgenerationenpark“ beim Bau 2018/19 auch nicht aus der eigenen Tasche bezahlt, sondern mit EU- und Landesfördergeld aus dem bayerischen Etat.

Vor Jahren schon sah ich auf Reisen, um auf diese Schiene zurück zu kommen, in Israel und Griechenland vielfach kleine Sportflächen mit einfachen Geräten für alle möglichen Leibesübungen. Ich denke zurück an die deutschen Trimm-Dich-Pfade aus den 70er- und 80er-Jahren. Diese Begrifflichkeit wäre heute etwas angestaubt, aber fest steht doch: Man muss nicht ins Fitnessstudio gehen, um sich fit zu halten. Man muss sich nur trauen, die öffentlichen Geräte zu benutzen, und pfleglich mit ihnen umgehen. Sport unter freiem Himmel, das kann sogar noch mehr Spaß machen.

Wenn es gut läuft, können wir das selbst testen: ab Sommer 2024 in Castrop-Rauxel.

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