Bei der Veranstaltung am Samstag wurden die Pläne für den Super-Spielplatz den Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxelern vorgestellt.

© Volker Engel

Castrop-Rauxels Super-Spielplatz soll viel bieten – aber es gibt auch Kritik

rnFreizeit-Anlage

Die Planung des Super-Spielplatzes am Hallenbad geht in die heiße Phase. Castrop-Rauxeler konnten sich nun über den aktuellen Stand informieren. Anwohner sind nicht komplett glücklich.

Castrop-Rauxel

, 04.04.2022, 12:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sommer 2023. Bis dahin sind es noch 15 Monate. Für große Bauprojekte keine so lange Zeit. Aber eine Zielmarke für die Fertigstellung des neuen Super-Spielplatzes am Castrop-Rauxeler Hallenbad.

„Wir gehen davon aus, dass im Sommer nächsten Jahres auf dem Spielplatz geschaukelt, gehüpft und gesprungen werden kann.“, prognostizierte jedenfalls Jens Schültingkemper von der nts Ingenieurgesellschaft bei der Vorstellung seines Entwurfs für den sogenannten Sport-, Spiel- und Bewegungspark, der am Hallenbad entstehen soll.

Seit 2020 ist die Planung in vollem Gange. Grundlage für den Entwurf waren Ideen und Anregungen von Castrop-Rauxeler Eltern, Kindern und weiteren Bürgerinnen und Bürgern.

Nutzung des aktuellen Flächenbestands

„Unsere Grundidee ist es, den aktuellen Bestand der Fläche, der sehr vegetativ ist, mit verschiedenen Spiel- und Sportangeboten zu intensivieren“, erklärte Jens Schültingkemper. So solle zum Beispiel der Parkweg erhalten werden. „Darüber wollen wir ein neues Wegekonzept legen, über das wir die neuen Sport- und Spielbereiche erschließen können.“

Wie sehen die Teilbereiche aus, die entwickelt und intensiviert werden sollen?

Das nördliche Areal wird durch die klassischen Kinderspielbereiche wie zum Beispiel Sandspielflächen geprägt. Direkt angegliedert werden ein Niedrigseilgarten und eine Doppelseilbahn. Laut Schültingkemper ergibt sich durch den vorhandenen Baubestand „eine schöne Kulisse und in den Sommermonaten eine angenehme Beschattung.“

In den weiteren Außenbereichen sind eine Trampolinanlage, Boulder- und Klettermöglichkeiten sowie eine Boule-Anlage vorgesehen.

Pumptrack für Mountainbiker und Skateboarder

Im Zentrum des neuen Super-Spielplatzes sieht der Entwurf Flächen für Korfball, Streetball, Beachvolleyball, Calisthenics, eine Parkour-Anlage sowie einen Bolzplatz vor. Hinzu kommen Bewegungsgeräte, die auch für Senioren geeignet sind.

Ein wichtiger Bestandteil der Anlage ist der Pumptrack, eine Multi-Rollsportanlage für verschiedene Nutzer. Dazu Jens Schültingkemper: „Der Track ist in seiner Dimensionierung sehr überschaubar, aber geeignet, diesen Sport zu fördern.“

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Der Landschaftsarchitekt wies darauf hin, dass für die neuen versiegelten Flächen im Zentrum Ausgleichsflächen nachgewiesen werden müssen: „Die werden in Richtung Wald gehen. Man könnte zum Beispiel Mulden anlegen, um Regenwasser anstauen zu lassen, so dass hier ein sehr naturnaher Bereich entsteht.“

Carolin Lork von der Stadtverwaltung zeigte sich erfreut, dass die Planung jetzt so weit fortgeschritten ist, und betonte die ausgezeichnete Lage des Spiel- und Sportplatzes: „Die 12.500 Quadratmeter große Fläche eignet sich aus Sicht der Stadt durch die zentrale Lage und die verkehrliche Anbindung hervorragend für einen zentralen Spiel- und Erholungsraum.“

Kritische Stimmen

In der anschließenden Diskussion mit interessierten Bürgern gab es allerdings auch kritische Stimmen. Eine direkte Anwohnerin befürchtete die zu erwartende verstärkte Lärmbelästigung: „Wir haben jetzt schon das Problem, dass viele Jugendliche hier sehr laut sind. Wenn jetzt noch die neuen Aktivitäten dazukommen und einige Anlagen asphaltiert werden, wird der Lärm, vor allem auch abends, zunehmen.“

Neben den Lärmemissionen wurde auf eine mögliche Vermüllung der Anlage, die Parkplatzknappheit sowie den Mangel an sanitären Anlagen hingewiesen. Jens Schültingkemper stellte in Aussicht, eventuell WC-Container in die Planung aufzunehmen.

Kritik am Pumptrack kam von Mountainbike-Lobbyist Thorsten Rudolph, der sich im Beteiligungsverfahren für die Multi-Rollsportanlage stark gemacht hatte: „Insgesamt fällt der Bereich des Pumptracks sehr klein aus“, meinte er. „Hier treffen dann die Heranwachsenden, die bestimmt ihren Spaß haben werden, auf die Fortgeschrittenen, die mit höherer Geschwindigkeit fahren. Zwei getrennte Bereiche wären sinnvoll gewesen.“

Fertigstellung in 2023

Wie geht es nun weiter mit dem Super-Spielplatz? Carolin Lork geht davon aus, dass bis Mai die Entwurfsplanung stehen wird. Diese wird dann der Politik vorgelegt, die im Juni ihre Zustimmung geben kann: „Gibt die Politik ihr Okay, kann die Ausführungsplanung im Sommer vorgenommen werden. Die Arbeiten an dem Kleinkinderspielplatz könnten noch in diesem Jahr erfolgen, die größeren Maßnahmen folgen dann 2023.“