600.000 Euro für Aufforstung
Sturm Ela: Aufräumarbeiten in Wäldern dauern an
Das Ausmaß des Pfingststurms Ela, der in Castrop-Rauxel bekanntlich mit besonderer Wucht zugeschlagen hat, wird beim Regionalverband Ruhr (RVR) immer deutlicher. 600.000 Euro plant der Verband für die Aufforstung ein. Doch bis dahin müssen erstmal die Aufräumarbeiten fertig sein. Und die dauern an.
von Abi Schlehenkamp
CASTROP-RAUXEL
, 26.03.2015 / Lesedauer: 2 minAn der Victorstraße lagern immer noch große Holzmengen, die vom Sturmtief Ela stammen.
Über den derzeitigen Stand der andauernden Aufräumarbeiten informierte RVR-Förster Matthias Klar in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses. Klar war extra eingeladen worden, um aufzuzeigen, wie weit der RVR mit der Beseitigung der Sturmschäden ist und was es mit den Fahrspuren in Waldböden auf sich hat, über die sich Bürger beschwert hatten. "Die Wege werden wir auch wieder gerade ziehen", versprach Klar. Rückepferde könne man nun einmal nur bedingt einsetzen.
Klar: "Pferd ist keine Maschine"
"Ein Pferd ist keine Maschine und der Fuhrmann muss jeden Schritt mitgehen." Der lange anhaltenden Feuchtigkeit geschuldet stapeln sich noch immer Berge von Holz, die auf den Abtransport warten. Etwa am Deininghauser Weg, am Westring und an der Holthauser Straße.
Aufgeforstet werden soll nach und nach in den nächsten vier bis sechs Jahren. In fast allen Waldstücken. Das verursacht rund 600.000 Euro Kosten für Pflanzenankauf, Pflanzung und Pflege innerhalb von drei Jahren, rechnete Klar vor. Die Zahl bezieht sich nicht allein auf Castrop-Rauxel, sondern auch auf die RVR-Wälder in Gelsenkirchen und Bochum.
Erlen statt Buchen
Für das Aufforsten im früheren Waldstück an Westring/Victorstraße wird mit Kosten von rund 46.000 Euro gerechnet. Am Deininghauser Weg, wo viele alte Buchen umgefegt wurden, wird es keine Wiederaufforstung geben. Klar: "Wir werden gucken, wie sich der Wald dort entwickelt." Weil der Boden deutlich feucht sei, werde sich dort wahrscheinlich die Schwarzerle ansiedeln.
Die freigepusteten Flächen alle sich selbst zu überlassen, sei nicht richtig, weil der Wald doch ein wichtiger Klimafaktor sei, erklärte Klar. Für den Bund für Umwelt und Naturschutz hatte Thomas Krämerkämper den Schaden durch Ela relativiert und davon gesprochen, dass der Sturm wunderbar viele kleinteiligere Flächen geschaffen habe.