
Für diesen Kommentar bekomme ich vermutlich viel verbale Haue. Wenn Sie nicht meiner Meinung sein sollten: Wir haben hier auch die Gegenmeinung mit sehr guten Argumenten. Aber schenken Sie mir trotzdem kurz Ihre Zeit und Ihr Gehör.
Ja, ich kann jeden verstehen, dass er mehr Geld möchte. Die Gurke 2, der Döner 5,50 oder 6, die Pizza 8 Euro. Heizung und Strom. Mieten und Kleidung: Was ist nicht teurer geworden seit Februar 2022? Der Preis des am Konsumverhalten ermittelten „Warenkorbs“, an dem die Inflationsrate berechnet wird, stieg um über 8 Prozent. Gerade für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen wirkt sich das stark aus. Ich merke es selbst.
Und dennoch wiegt schwer, was bei extremen Lohnsteigerungen, höheren als in den vergangenen 40 Jahren bekannt, geschieht: Die Spirale wird sich weiter drehen. Diese höheren Löhne müssen refinanziert werden. Die Stadtverwaltung beschäftigt rund 1000 Menschen, die Busgesellschaften Tausende Fahrer, Techniker und Verwaltungsmitarbeiter. Nur Beispiele. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass Eintrittspreise ins Hallenbad, Servicegebühren in der Stadtbibliothek und Ticketpreise im ÖPNV steigen.
Oder wir türmen unseren Berg an öffentlichen Schulden weiter auf. Das betrifft dann nicht nur Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst, sondern alle; vor allem unsere Kinder und Kindeskinder, Stichwort Generationengerechtigkeit.
Die Rechnung: Neuschulden + Altschulden = doppelt Schulden. Ein Schelm, wer dann volkswirtschaftlich argumentiert, dass eine noch stärkere Geldentwertung die Schulden schrumpfen ließe... Dann kann man nur noch sagen: Gute Nacht, Deutschland!