Kita-Beschäftigte aus Castrop-Rauxel streiken Lummerland-Team bei Kundgebung in Dortmund

Kita-Beschäftigte protestieren bei großer Streik-Kundgebung in Dortmund
Lesezeit

Der Warnstreik zieht immer weitere Kreise: Zum ersten Mal legen in Castrop-Rauxel an einem Tag Busfahrer und Mitarbeiter des ÖPNV, Beschäftigte der Stadt- und Kreisverwaltung und der städtischen Kitas ihre Arbeit nieder. Sie wollen die Gewerkschafts-Forderungen nach 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro im Montag, unterstreichen. In Dortmund ist seit Donnerstagmorgen viel Betrieb bei einer Kundgebung. Auch Castrop-Rauxeler sollen vor Ort sein.

„Heute ist kein Arbeitstag, heute ist: Streik-Tag“, rufen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst gegen 10 Uhr bei ihrem Protestzug durch die Dortmunder Innenstadt. Und: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ in Anlehnung an den bekannten Klimaschützer-Schlachtruf von Fridays for future. Sie ziehen über den Wallring und sorgen für Sperrungen der Straßen rund um die City. Am Hauptbahnhof gabelten die 200 bis 300 Menschen weitere Gruppen auf, darunter auch Beschäftigte aus Lünen und Castrop-Rauxel. Sie formierten sich zu einem Zug mit mehr als 1000 Menschen, der am Friedensplatz seinen Abschluss nahm.

Bei den Castrop-Rauxeler Teilnehmern handelte es sich um Beschäftigte der städtischen Kitas, darunter zum Beispiel der Leiter des Kindergartens Lummerland in Ickern, Frank Strümpel. Sie wünschen sich bessere Arbeitsbedingungen und angesichts der hohen Inflationsraten seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges mehr Gehalt.

Dafür waren einige der städtischen Kindertagesstätten in Castrop-Rauxel am Donnerstag geschlossen. Andere organisierten sich so, dass zumindest eine Notbetreuung für berufstätige Eltern gewährleistet war. Auch das Bürgerbüro und die Führerscheinstelle des Kreises in Marl waren nicht geöffnet. Die Busse von DSW21 und Bogestra fuhren, aber alle Linien von Vestischer und HCR waren bis Betriebsschluss in der Nacht nicht unterwegs.

Auch in Recklinghausen gab es am Donnerstagvormittag eine Kundgebung. Laut einem Verdi-Sprecher waren dort rund 2000 Menschen zugegen, die ihre Arbeit niedergelegt hatten.

Für nächste Woche ist die nächste Arbeitsniederlegung bei DSW21 und Bogestra geplant. Am Dienstag (21.3.) sollen die beiden ÖPNV-Unternehmen bestreikt werden. Den ganzen Tag über werden dann auf den betroffenen Linien keine Busse in Castrop-Rauxel fahren.

Die Beschäftigten von Kitas, Nahverkehr und öffentlicher Verwaltung bei einer Kundgebung in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs am Donnerstag (16.3.) um 10.40 Uhr.
Die Beschäftigten von Kitas, Nahverkehr und öffentlicher Verwaltung bei einer Kundgebung in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs am Donnerstag (16.3.) um 10.40 Uhr. © Livestream / März

Live-Berichte von den Kundgebungen aus Dortmund und Recklinghausen auf rn.de/castrop

Gewerkschaften rufen zum Streik auf: Busse, Kitas, Rathaus: Einschränkungen im Überblick

Demo sorgte für Stau auf dem Wall, Kitas blieben zu: 3500 Streikende am Donnerstag in Dortmund

Gewerkschaft ruft erneut zum Streik auf: Busse stehen nächste Woche in Castrop-Rauxel wieder still