Ein Auto reiht sich an das nächste, es wird in zweiter Reihe geparkt, hektische Eltern versuchen ihre Kinder möglichst schnell in der Schule abzusetzen. Morgens kann es gerade vor Grundschulen jede Menge Verkehrschaos geben, besonders dann, wenn viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis direkt vor die Schultür bringen wollen.
Um solche gefährlichen Situationen zu verhindern, dürfen Kommunen mittlerweile Straßen an Schulen komplett für den Autoverkehr sperren. Das hatte die Landesregierung vor einigen Wochen entscheiden. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagte der „Rheinischen Post“ damals: „Kinder sind die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr. Sie müssen besonders geschützt werden.“
Es gibt schon viele Projekte
Will die Stadt Castrop-Rauxel diese neue Regelung nutzen? Wir schicken einen Fragenkatalog an die Pressestelle und erhalten ein allgemeines Statement. Es gelte bereits Tempo 30 vor Schulen und Kindergärten. Die Stadt stehe im regelmäßigen Austausch mit den Schulleitungen der Stadt. Weiter schreibt Maresa Hilleringmann: „Für jede Grundschule wurden Schulwegpläne erstellt, die einen sicheren Schulweg zu Fuß (!) aufzeigen. Alle Seiten (bis auf nicht wenige Eltern) sind bemüht, den Kindern zu zeigen und zu erklären, warum es wichtig und wertvoll und schön ist, wenn man morgens zur Schule läuft und nicht gefahren wird.“
Über das Thema wurde dann auf Drängen von SPD und Grünen auch im Ausschuss für Ordnung kurz diskutiert. Vonseiten der SPD wurde zum Beispiel die Waldschule ins Spiel gebracht, dort sei die Situation angespannt. Thomas Thiel, bei der Stadtverwaltung zuständig für den Bereich Ordnung, war in der Sitzung aber eher zurückhaltend. Man habe bereits viel für die Sicherheit auf Schulwegen getan und werde sich in Zukunft mit dem Erlass des Landes beschäftigen. Am 12. Juni soll es im Ausschuss dann noch mal um die Situation an den Schulen gehen. Thiel gab in der Sitzung noch zu bedenken, dass die Elterntaxis nicht verschwinden, wenn man eine Straße sperrt. Die Autos verteilen sich auf andere Straßen und möglicherweise verschiebe man das Problem also nur.
Ihre Meinung ist gefragt
Sind Sie Lehrer oder haben Kinder an Schulen in Castrop-Rauxel? Wir wollen Ihre Meinung zum Thema „Elterntaxi“ hören. Gibt es Schulen, an denen die Lage besonders schlimm ist? Warum sind Sie als Eltern auf das Auto angewiesen? Was würden Sie sich wünschen, damit das Wegbringen und Abholen zur Schule stressfreier wird? Schreiben Sie uns Ihre Vorschläge, Meinungen und Gedanken an castrop@ruhrnachrichten.de.
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