Tolles Event oder riesige Schnapsidee? So diskutieren die Castrop-Rauxeler über den Strand

Tolles Event oder riesige Schnappsidee? Die Diskussion um den Strand
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Die Idee der Stadt Castrop-Rauxel war einfach: Wir lassen den Sand nach „Castrop karibisch“ noch ein bisschen auf dem Marktplatz liegen und sorgen so für Sommerstimmung in der Altstadt. Doch so gut wie gedacht kam die Idee nicht bei allen an. Seit Tagen diskutiert Castrop-Rauxel, ob der Strand in der Altstadt nun eine gute Initiative ist oder ob es wichtiger wäre, Parkplätze auf dem Marktplatz zu haben. Auch unsere Userinnen uns User diskutieren unter unseren Artikeln - hier ein Überblick der Positionen:

Nutzerin Vio Lio kommentiert zur Parkplatz-Debatte:

„Ihr könnt es drehen und wenden wie ihr möchtet. Wenn man z. B. „kurz“ bei der Bank, beim Bäcker, bei der Apotheke oder beim Fleischer o. ä. „reinspringen“ möchte, ist der Parkplatz am Markt, für so einige Menschen verlockend und vom Vorteil. Manchmal liegt es an der Bequemlichkeit, jedoch spielen auch oft die Zeit oder andere Einschränkungen eine Rolle. Und einen passenden Parkplatz, findet man nicht immer, nur weil er auf einer Karte steht. Es gibt so einige Menschen, die dann lieber woanders hinfahren, weil genau dieser Parkplatz ,vor der Tür‘ wegfällt. Man muss diese Einstellung nicht mögen. Aber es ist, wie es ist.“

User Dennis Sz kann das zwar verstehen, findet den Strand aber eine gute Idee:

„Wer nicht bereit ist, 200 oder 500 Meter bis in die Stadt zu laufen, der kann mir auch nicht erzählen, dass der- oder diejenige innerhalb der Stadt unterwegs wäre. Parkplätze gibt es rund um die Innenstadt genug. 10 Meter laufen, um zum Geldautomaten zu kommen, so wollen die meisten es leider. Natürlich ist die Bequemlichkeit hier der ausschlaggebende Punkt. […] Alles in allem finde ich persönlich die Idee ohne Parkplätze deutlich besser und auch, wenn uns das Wetter aktuell einen Strich durch die Rechnung macht, bedeutet es nicht gleich, man müsste sofort jeden Plan sofort beenden, wie manch einer es hier fordert.“

Bei „Castrop karibisch“ haben viele Menschen den Strand genossen, über den „Altstadt Sommer“ freuen sich allerdings nicht alle.
Bei „Castrop karibisch“ haben viele Menschen den Strand genossen, über den „Altstadt Sommer“ freuen sich allerdings nicht alle. © Jan Keuthen

Nutzerin Anke Wojtasik findet die Parkplätze auf dem Marktplatz wichtig:

„Ich arbeite in der Stadt und es ist so schon schwierig, einen Parkplatz zu finden, auf dem man die gesamte Arbeitszeit über stehen kann. Derzeit wird die Viktoriastraße dazu mitgenutzt. Ich bin gespannt, wie die Situation wird, wenn die Schule wieder startet und die Lehrer beider Schulen morgens Parkraum brauchen oder unter Umständen die Oberstufenschüler.“

Melanie Waltereit kommentiert:

„Ich verstehe dieses Geheule nicht. Egal, was mein Ziel in der Stadt ist, ich habe noch nie auf dem Markt geparkt. Immer woanders. Ich freu’ mich über den Sand auf dem Marktplatz. Dass das Wetter nicht mitspielt, ist schade, aber die Grundidee stimmt. Bei sommerlichem Wetter wäre es eine Bereicherung und Aufwertung unserer sonst trostlosen Stadt gewesen. Ich sitze gerne im Sand und musste dafür bisher immer in andere Städte fahren.“

Jürgen Köster ist passionierter Autofahrer, aber trotzdem gegen die Parkplätze:

„War die längste Zeit Autofahrer aus Leidenschaft und werde es in Zukunft auch wieder sein. Was ich jedoch vorschlagen würde. Autos komplett aus der City raus und Flächen für andere Dinge nutzen. […] Etwas laufen schadet niemandem. Es wäre viel entspannter, wenn manch Gastronomie sich weiter ausstrecken dürfte. So wäre der Marktplatz frei von Verkehr und bräuchte keine Parkplätze. Dafür lieber Angebot für uns Menschen geben. Extrablatt-Sitzplätze, anderen genau so. In anderen Städten kann ich auch nicht bis zur Eingangstür fahren.“

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Kathrin John kommentiert kurz bündig:

„Ich finde es toll, dass es solche Events gibt. Großes Lob dafür. Und es gibt genügend Parkplätze in der Umgebung.“

Nutzerin Julia Sophia freut sich, dass in der Altstadt mehr los ist:

„Das Wetter ist aktuell einfach nur eine volle Katastrophe, aber solche Veranstaltungen tun Castrop definitiv gut. Bestes Beispiel ist das Extrablatt, immer gut besucht und neben dem typischen Klienten von Castrop, den süßen Omis und Opis sieht man endlich auch mal viele junge Menschen. Dass in der Castroper Altstadt nicht jedes Wochenende der Bär steppt und die Pflastersteine rausgerissen worden, ist klar, das muss ja auch gar nicht, aber ab und zu mal ein bisschen mehr leben und Action ist doch ziemlich sinnvoll. Parken kann man auch rundherum und die Fußwege sind selbst dann nicht gleich eine Pilgerfahrt.“

Nicky Jegoo fürchtet, dass die Händler unter dem Sandstrand leiden:

„Es ist mit Marktfläche schon oft katastrophal, ’nen Parkplatz irgendwo zu bekommen, aber wenn unsere Stadt sich das leisten kann, solange auf Kunden zu verzichten, bitte. Die Leute fahren doch dann lieber woanders hin.“

Nutzer Rolf Recker versucht einen Kompromiss:
„Zum Marktplatz meine Idee: Grundsätzlich sollte der Marktplatz in den Sommerferien autofrei bleiben, bis auf einen Streifen vor der Sparkasse, wie auch gerade jetzt schon. In den Sommerferien sollte immer diese Sandfläche auf dem Marktplatz angelegt werden, das schafft Planungssicherheit für Veranstalter.“

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