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Stadtmittelpunkt: Mit Millionenkosten auf dem Weg zum „BürgerRatHaus“
Stadtentwicklung
Wie geht es mit Rathaus und Stadtmittelpunkt weiter? Das ist eine zentrale Frage eines viel diskutierten Städtebaukonzepts. Jetzt wird in Ausschüssen und Rat der nächste Schritt beschlossen.
Die geografische Mitte Castrop-Rauxel soll mehr Bedeutung und zentrale Ausstrahlung bekommen. Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Stadtmittelpunkt soll den Weg dorthin ebnen. Bereits 2019 wurde es beschlossen. Jetzt beschäftigen sich die politischen Gremien erneut damit. Ein zentraler Baustein ist das Rathaus.
Die Planungen sind auf Jahre ausgelegt. Das zeigt, dass Kosten bereits für das Jahr 2025 hochgerechnet werden. Wenn sich jetzt drei Ausschüsse und am Ende der Rat mit dem Konzept beschäftigen, geht es nicht um endgültige Entscheidungen.
Beschlossen werden soll das Ergebnis der „Strukturanalyse des Verwaltungsstandortes – Umbau zum BürgerRatHaus“. Außerdem steht das Ergebnis der „Machbarkeitsstudie zur Ausschöpfung von Wohnungsbaupotenzialen auf der Potenzialfläche Ost“ zur Abstimmung.
Beschlüsse machen den Weg frei für Fördergelder
Beides dient als Grundlage für weitere Bearbeitung. Zudem soll mit einem Ratsbeschluss der Weg frei gemacht werden, dass die Verwaltung Förderanträge einreichen kann. Dafür sind beide Studien maßgeblich. Aber auch für andere Teilmaßnahmen braucht es den Ratsbeschluss. So soll zum Beispiel die Fläche am Hallenbad für 1,1 Millionen Euro ein Sport-, Spiel-und Bewegungspark werden. Ein erster Förderantrag wurde nicht genehmigt, im September soll ein neuer Anlauf genommen werden.
Zurück zum Kernpunkt Rathaus: Bei dem Umbau des Verwaltungsrathauses geht es nicht zentral um die Sanierung des Stadtmittelpunktes, die zuletzt noch im Juni bei einer heiß diskutierten Sondersitzung des Rates Thema war. Ziel der Strukturanalyse ist es, den Verwaltungsstandort zu einem „BürgerRatHaus“ zu machen. Es soll also ein zukunftsorientiertes Dienstleistungsgebäude entstehen.
Im Vorfeld fanden Workshops statt. Bürger konnten online die Entwurfsvarianten zu Rathaus und Forumsplatz diskutieren. Kurz gesagt geht es zum einen darum, die Aufenthaltsqualität auf dem Forumsplatz zu erhöhen. Eine Verbindung zwischen Castroper Holz und Grutholz soll barrierefrei möglich sei. Die Gastronomie soll wiederbelebt werden. Wasserbecken und viel Grün sind geplant.
Neben dem Rathaus könnte ein Neubau entstehen
Zum anderen ist das Rathaus selbst denkmalgeschützt. Dementsprechend sollen sich Änderungen laut Analyse hauptsächlich auf die innere Organisation und die damit verbundene Struktur beziehen. Abteilungen sollen also nach Publikumsverkehr neu angeordnet werden. Die Orientierung für den Bürger soll klarer werden.
Perspektivisch steht auch ein Neubau im Süden angrenzend an das Rathaus zur Diskussion. „Im Mittelpunkt der Idee soll die Etablierung einer zentralen Anlaufstelle für Bürgerdienste und Verwaltungsabteilungen mit hoher öffentlicher Besucherfrequenz sowie öffentlich nutzbarer Räumlichkeiten stehen“, heißt es in der Analyse.
Ein Schaubild in dem Bericht, der den Politikern jetzt vorliegt, verweist auf die Kosten. Hochgerechnet auf das Jahr 2025 soll die Sanierung des Rathauses rund 34 Millionen Euro kosten. Dazu kommen rund 4 Millionen für die Sanierung des Ratssaals, 8,7 Millionen Euro für die Tiefgarage, rund 800.000 Euro für die Ausstattung des Rathauses, 730.000 Euro für einen neuen Treppenaufgang von der Tiefgarage sowie rund 2 Millionen Euro Planungskosten.
Für die Forumsfläche kommen weitere 3 Millionen Euro Sanierungskosten dazu, mit rund 5 Millionen Euro werden Zusatzmaßnahmen wie Wasserbecken oder Pergola beziffert. Für ein mögliches neues „BürgerRatHaus“ wurden zwei Varianten grob veranschlagt. Abhängig von Größe und Ausstattungsstandard wird bei dem Neubau mit Kosten zwischen 7 und 17 Millionen Euro gerechnet.
Beratungen
- Das ISEK Stadtmittelpunkt ist Thema in folgenden politischen Gremien:
- Ausschuss für Wirtschaftsentwicklung und Digitalisierung: Dienstag, 24. August, 17 Uhr, Forum-Gastronomie
- Umweltausschuss: Dienstag, 24. August, 17 Uhr, Ratssaal
- Betriebsausschuss 3 (Bauen, Verkehr und Sport): Donnerstag, 26. August, 17 Uhr, Ratssaal
- Rat der Stadt: Donnerstag, 2. September, 17 Uhr, Europahalle