Stadt soll noch mehr blühende Flächen anlegen
Insektenschutz
Insektenschutz ist Kampf gegen den Klimawandel. Dafür braucht man aber wild blühende Flächen und keinen englischen Rasen.

Ein blühender Ickerner Knoten hilft Insekten und damit dem Menschen. © Foto Fritsch
Die Zeichen der Zeit in Sachen Insektensterben und Klimawandel sind in unserer Stadt erkannt. Die Frage ist: Was kann weiter getan werden, um dem Artensterben aktiv etwas entgegen zu setzen? Mit diesem Thema beschäftigt sich der Umweltausschuss in seiner Sitzung am 26. Juni, um 17 Uhr im Rathaus. Konkret geht es um zwei Anträge, die sich um die Anlage von Blühstreifen oder Blühflächen auf städtischen Grünflächen ranken.
Die Tierfreunde Castrop-Rauxel haben dazu einen Bürgerantrag gestellt. Dabei geht es nicht nur um Blühstreifen, sondern auch um die Prüfung eines Konzepts zum Schutz von Insekten. Auch die Grünen haben einen Antrag sehr ähnlichen Inhalts gestellt.
Bürger protestieren gegen Gehölzrodung
Der Bereich Stadtgrün und Friedhofswesen arbeitet schon seit Jahren daran, vor allem pflegeintensive Bodendeckerflächen in artenreiche Wiesenflächen umzuwandeln. Allerdings sei die Akzeptanz in der Bevölkerung eher gering, klagte jetzt Grünflächenamtschef Klaus Breuer in einem Pressegespräch im Vorfeld der Sitzung des Fachausschusses. Nach der Rodung der Gehölzstreifen am sogenannten Plattenweg zwischen Allee- und Maslingstraße in Rauxel hätten zahlreiche Bürger dagegen protestiert. „Sie konnten auch nicht mit dem Hinweis auf entstehende Biotopflächen beruhigt werden“, sagte Breuer.
Der Ickerner Knoten ist ein echtes Positivbeispiel
Beispiele für von der Stadt wunderschön angelegte Wiesen und Verkehrsinseln finden sich am Ickerner Knoten, in den Beeten in den Mittelinseln der B235 in Richtung Bövinghausen, an Bahnhof- und Wartburgstraße und etlichen anderen Stellen. Bei der Neuansaat von Blumenwiesen greift die Stadt auf standortgerechtes, in der Regel heimisches Saatgut zurück. Weil es hier eher schwere Böden gibt, setzen sich mittelfristig Gräserarten durch – mit der Folge, dass nach einigen Jahren Umbruch und Neueinsaat erfolgen müssen.
Die wirklich großen Flächen, die für eine Umstrukturierung geeignet sind, liegen außerhalb der urbanen Flächen der Stadt Castrop-Rauxel. Und ein Teil der vorgeschlagenen Flächen wie Straßenränder gehöre nicht der Stadt, sondern dem Kreis oder Straßen NRW, erklärte Breuer. „Grünflächen im Straßenverkehr dürfen keine Sichtbehinderungen erzeugen“, sagte Breuer.