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Squid Game ist kein Kinderspiel, das auf die Schulhöfe gehört
Meinung
Die brutale Serie „Squid Game“ fasziniert selbst kleine Kinder. Jetzt sind Eltern und Lehrer gefragt. Sie sollten den Kindern zuhören, aber auch Verbote aussprechen, findet unsere Autorin.
Warum „Squid Game“ die erfolgreichste Netflix-Serie aller Zeiten ist, kann ich nur ahnen. Dass sie Anziehungskraft nicht nur für die eigentliche Zielgruppe ab 16 Jahren hat, dagegen schon. Ochs am Berg, Tauziehen, Murmelspiele, Kekse ausstechen – das lieben auch kleine Kinder.
Dazu kommen der Wettkampfcharakter und bunte Manga-Bilder. Klar wollen Kinder das nachspielen. Doch wer immer von ihnen sich das Vorbild auf dem Handy oder gar Fernseher anschaut, muss von der Brutalität der Serie überfordert sein. Denn hier wird jeder Verlierer brutal getötet.
Bevor auch in Castrop-Rauxel Kinder Ohrfeigen an ihre Mitschüler verteilen, sind jetzt Lehrer, Erzieher und Eltern gefragt. Wie generell beim Umgang mit ähnlichen Video-Spielen und Comics hilft es nicht, die Serie zu verteufeln, die auf vielen Kanälen wie auch Tiktok in die Kinderzimmer kommt.
Alte Kinderspiele könnten bewusst gespielt werden
Miteinander reden, aufklären, sich interessieren, was die Kinder über die Serie denken – was Medienexperten raten, gilt auch hier. Einfach etwas zu verbieten wäre der falsche Weg. Gut, dass an vielen Schulen Lehrer schon darüber nachgedacht haben, wie sie dem neuen Trend begegnen können. Die alten Kinderspiele zu spielen, so wie sie schon vor Jahrzehnten in Kindergärten und Grundschulen gespielt wurden, kann sicher auch eine gute Idee sein.
Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist es aber auch, den Zugang zu „Squid Game“ zu erschweren. Netflix kindersicher machen, die Handys kontrollieren, und ja, auch klare Verbote aussprechen, diese aber auch dem Kind im Gespräch erklären, das ist jetzt angesichts des noch wachsenden Hypes die Aufgabe, der sich Eltern nicht entziehen dürfen.