Das Hallenbad an der Bahnhofstraße verbraucht 1 Million Kilowattstunden Heizenergie im Jahr. Damit gehört es neben dem Rathaus zu den Haupt-Verbrauchern der Stadt Castrop-Rauxel und ist Teil der Energiespar-Pläne, über die seit Wochen gestritten wird. Das Rathaus liegt auf einem ähnlichen Niveau.
Aber was ist mit den Turn- und Sporthallen, um die schwer diskutiert wird? Wir haben die städtischen Unterlagen durchgearbeitet und vergleichen.

Die Dreifach-Halle der Willy-Brandt-Gesamtschule ist die größte aller Hallen in Castrop-Rauxel. Aber nicht die mit dem größten Heizenergie-Verbrauch. Mehr Energie, fast ein Zehntel aller 25 Hallen der Stadt, verbraucht die ASG-Halle.
Aber der Spitzen-Verbraucher pro Quadratmeter ist noch eine dritte Halle: die Turnhalle der Elisabethschule in Obercastrop. Sie verbraucht zwar „nur“ rund 120.000 Kilowattstunden Erdgas zur Beheizung, aber sie ist auch relativ klein mit 550 Quadratmetern. Das führt zu einem Rekord-Verbrauch von 220 kWh pro Jahr pro Quadratmeter. Keine andere Halle erreicht überhaupt nur 200.
Die alte Turnhalle der Fridtjof-Nansen-Realschule (FNR) ist zwar doppelt so groß, verbraucht aber weniger Heizenergie als die kleine Halle in Obercastrop, in der zum Beispiel Tischtennis gespielt wird.
Wochenweises Wechsel-Programm
Sie gehört darum auch zu den Hallen, die nun im wöchentlichen Wechsel nur auf 10 Grad geheizt werden sollen. Die sind aufgeteilt in zwei Gruppen: Zu Gruppe 2 zählen neben der Elisabeth-Halle auch die Turnhalle Deininghausen, Schillerstraße, FNR (alt), Erich-Kästner-Schule, Marktschule, Alter Garten, Martin-Luther-King-Schule (Rauxel) und die Turnhalle der Grundschule am Busch. Zu Gruppe 1 zählen die Turnhalle in Merklinde (Hartkortschule), Uferstraße, Lindenschule, Cottenburgschule, Bodelschwingher Straße, die Sporthalle des Ernst-Barlach-Gymnasiums, Waldschule in Rauxel und die Sporthalle der Sekundarschule an der Kleinen Lönsstraße.
2,17 Millionen Kilowattstunden verbrauchen alle Hallen zusammen in den Referenzjahren 2009 / 2013, die als Basis angenommen und gemittelt wurden. 775.000 Kilowattstunden sollen nun dadurch eingespart werden, dass alle Hallen auf eine Grund-Temperatur von 17 Grad beheizt werden (2 Grad weniger als üblich) und die oben angegeben Gruppen im wöchentlichen Wechsel nur auf 10 Grad.
Ausgenommen von diesem Wechsel-Programm sind die vier Hallen, die für den Meisterschaftsbetrieb und den Sport in Castrop-Rauxel insgesamt herausragende Bedeutung haben, und drei kleinere Gymnastikräume, die nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Die Einsparung liegt dann nach Berechnungen der Stadt bei rund 35 Prozent.
Wer übrigens in den Berechnungen die Sporthalle des Berufskollegs an der B235 vermisst: Sie taucht in den städtischen Plänen nicht auf, weil sie vom Kreis betrieben wird. Nach Informationen aus der Kreisverwaltung bleibt die Temperatur dort auf 16/17 Grad.

Sparpläne der Stadt stehen: Aber wo sehen Sie Energiespar-Potenzial in Castrop-Rauxel?
Energieverbrauch in Castrop-Rauxel: Hallenbad verbraucht 1 Million Kilowattstunden im Jahr
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