Sparkasse
Schon in den 70ern rollte ein Sparkassen-Geld-Bus durch Castrop-Rauxel
Die Sparkasse will noch dieses Jahr einen Geldbus auf die Straße schicken. Er soll geschlossene Geschäftsstellen und SB-Terminals in Castrop-Rauxel ersetzen. Eine neue Idee? Nein, gab es schon.
Immer wieder werden Geldautomaten in die Luft gejagt. Immer wieder wird Angst und Schrecken verbreitet, gerade in Gebäuden, in denen auch Menschen wohnen. Die Sprengerbanden erbeuten Zigtausende Euros. Und die Geldinstitute wie die Sparkasse in Castrop-Rauxel? Sie steht vor der Frage, wie das weitergehen soll.
Das größte Geldinstitut im Vest / Kreis Recklinghausen hat für sich einen neuen Weg gefunden: Sie schließt einige Standorte und ersetzt sie durch einen Vor-Ort-Service auf Rädern: Einmal in der Woche soll in Zukunft ein Sparkassen-Bus mit zwei Mitarbeitern anrollen, immer zum selben Termin, immer zum selben Ort. An und in dem Bus sollen Kunden Bargeld abholen oder einzahlen können, Überweisungen tätigen und sich dabei von den Fachleuten helfen lassen.
So sieht der Sparkassen-Bus aus, der voraussichtlich zum Jahresende im Kreis Recklinghausen in Betrieb gehen wird. © Sparkasse Vest
Was wie eine neue Idee wirkt, ist aber gar nicht so neu: Schon in den 70er-Jahren gab es einen Geldbus der Sparkasse. Der Opel Blitz der Sparkasse Castrop-Rauxel wurde im Februar 1967 als „fahrbare Geschäftsstelle“ eingeführt. Er wurde in den Stadtgebieten Deininghausen, Dingen, Frohlinde, Ickern (Aapwiesen) und Pöppinghausen eingesetzt. Acht Jahre später, im April 1975, wurde er außer Dienst gesetzt.
Damals war der Bus blau. Dabei hat die Sparkasse heute in ihrem Corporate-Design vor allem eine Farbe: rot. Dieser Handzettel wurde in die Haushalte von Castrop-Rauxel verteilt. © Sparkasse
Damals warb die Sparkasse mit Handzetteln für ihre neue Idee, die mit „An alle Haushaltungen“ überschrieben waren: Die Geschäftsstellen der Sparkasse Castrop-Rauxel seien den Castrop-Rauxelern „längst zu einem Begriff in Geldangelenheiten geworden“, heißt es darauf. Damit auch andere Bürger „unsere Dienste bequemer in Anspruch nehmen können, werden wir eine BUS-ZWEIGSTELLE einsetzen, die Ihnen zur Abwicklung sämtlicher Geldgeschäfte zur Verfügung steht“.
Vergleichbare Lage heute
Warum diese Idee nach acht Jahren wieder verworfen wurde, ist nicht überliefert. Aber die Lage ist heute kaum anders als damals: In Deininghausen und Obercastrop, in Merklinde und bald auch Frohlinde gibt es heute schon oder in baldiger Zukunft keine Sparkassen-Dienstleistungen mehr vor Ort. Die SB-Standorte dort wurden geschlossen oder zumindest die Geldautomaten außer Betrieb genommen.
Im Bus konnten sich Kunden Bargeld auszahlen lassen, aber auch viele andere Geschäfte abwickeln. © Sparkasse
Die schlichte Eleganz der 60er- und 70er-Jahre: Im neuen Sparkassen-Bus, kein Opel, sondern ein Fiat, wird es vermutlich anders aussehen als in diesem Fabrikat, das an alte D-Zug-Waggons erinnert. © Sparkasse
Die Sparkasse begründete dies mit Sicherheitsvorkehrungen: An den meisten dieser Standorte wohnen Menschen in den Häusern, in denen die Geschäftsstelle untergebracht ist. Eine Sprengung könnte verheerende Folgen haben, auch wenn sich das in Henrichenburg zuletzt trotz einer großen Sprengladung nicht so darstellte. Auch in Ickern-End schloss die Sparkasse ihren SB-Standort.
Vier Ortsteile als Haltestellen
Der Sparkassen-Bus, ein Fiat Ducato, wird nun ausgerüstet. Ab Herbst/Winter soll er einmal in der Woche Frohlinde, Merklinde, Obercastrop und Deininghausen anfahren und dort jeweils zwei bis drei Stunden verweilen. Die Aapwiesen, Dingen und Pöppinghausen stehen nicht auf der Liste der Haltestellen.
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