
Im St.-Rochus-Hospital in Castrop-Rauxel sind wieder mehr Menschen mit Corona infiziert. © Tobias Weckenbrock
Sommerwelle in Castrop-Rauxel: Das St. Rochus kann teilweise beruhigen
Coronavirus
Mitten in der Sommerwelle schlägt der Ärzteverband Marburger Bund Alarm. Die Coronazahlen in Castrop-Rauxel sind auch hoch. Welchen Einfluss hat das auf die Versorgung im St. Rochus?
Derzeit kennt jeder irgendjemanden, der mit Corona im Bett liegt oder zumindest positiv getestet ist. Was sich im persönlichen Bereich bemerkbar macht, schlägt sich auch in den Inzidenzwerten nieder. In Castrop-Rauxel liegt die Inzidenz weiterhin bei mehr als 600. Der Kreis gab die Werte vergangenen Freitag (8.7.) bekannt, da lag die Inzidenz für die Europastadt bei 605,8.
Ungewöhnlich hoch sind diese Zahlen, vergleicht man sie mit den vorangegangenen zwei Pandemie-Sommern. „Da hatten wir teilweise Städte, die eine Inzidenz von null hatten“, sagt Kreissprecherin Lena Heimers. Nicht allein die ansteckendere Coronavariante Omikron BA.5 sei der Grund, sondern auch die heruntergefahrenen Maßnahmen.
Der ärztliche Direktor des EvK, Dr. Martin Montag, sagte bereits vor einigen Tagen, dass sich die Sommerwelle auch in der Belegschaft und den Krankenhauseinweisungen bemerkbar mache. Der Ärzteverband Marburger Bund hatte zuletzt bereits vor Engpässen im Gesundheitssystem gewarnt.
Lage in den Krankenhäusern in Castrop-Rauxel
So dramatisch sei die Lage im EvK aber nicht, hieß es. Dr. Martin Montag: „Wir können das aber noch gut auffangen, da es in Bereichen, in denen viele geplante Eingriffe vorgenommen werden, aufgrund der Urlaubssaison traditionell ruhiger zugeht.“
Nun hat sich auch das St. Rochus zur aktuellen Lage geäußert. Dr. Holger Böhm teilt mit, dass mit den steigenden Inzidenzen auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen und positiven Befunde unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steige. Und genau hier liege das Problem, sagt Kreissprecherin Lena Heimers. Im Krisenstab werde auch von den Ärzten und Krankenhäusern die Corona-Lage gespiegelt. „Wir beobachten eine Verschiebung des Problems“, sagt Lena Heimers. Waren es vorher die Patienten, die intensivmedizinisch versorgt werden mussten, sei es jetzt das Pflegepersonal, das ausfalle, weil es sich mit Corona infiziert habe.
Was die Ausfälle in der Belegschaft angeht, kann Dr. Holger Böhm vom St. Rochus wie schon Dr. Martin Montag vom EvK beruhigen: „Zu einer Einschränkung der Versorgungskapazitäten kommt es aktuell nicht.“
Bei den Patienten wiederum pendelt die Anzahl der Corona-Infizierten seit einigen Wochen zwischen sechs und acht Patienten im St. Rochus. Das seien mehr Corona-Patienten als noch im Frühjahr. Der Unterschied aber: Die Patienten müssten nicht intensivmedizinisch betreut werden.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
