So arbeiten die zwei neuen Außendienstler im Ordnungsamt

Problemstellen im Stadtgebiet

Im Zuge der Debatte um Sicherheit und Vandalismus auf dem Kulturplatz Leo und den Schulhöfen des Adalbert-Stifter-Gymnasiums kommt immer wiede die Frage auf nach einem Sicherheitsdienst, der hier Patrouille laufen soll, und den beiden neuen Mitarbeitern für den Außendienst im Ordnungsamt. Nach den fiesen Schäden von Anfang November: Was ist Stand der Dinge?

Castrop-Rauxel

, 20.11.2017, 08:58 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Ordnungsamt setzt zwei neue Mitarbeiter im Ordnungsdienst ein, um für Sicherheit und Ruhe an notorischen Stellen im Stadtgebiet zu sorgen.

Das Ordnungsamt setzt zwei neue Mitarbeiter im Ordnungsdienst ein, um für Sicherheit und Ruhe an notorischen Stellen im Stadtgebiet zu sorgen. © Tobias Weckenbrock

Zwei Mitarbeiter sind seit dem 1. Oktober neu im Dienst. Trotzdem kam es am 4./5. November zu den Vandalismus-Schäden am ASG. Wie kann das sein? „Wir arbeiten aktuell noch vorbereitend mit ihnen“, sagt Thomas Roehl, Leiter des Bereichs Ordnungswesen der Stadt: „Wir strukturieren die Dienstpläne und denken darüber nach, wann sie zum Beispiel nachts arbeiten sollten und wo wir sie einsetzen.“ Im Umfeld des Weihnachtsmarkts aber wären sie sicher schon zu sehen, so Roehl.

Die Mitarbeiter werden aktuell geschult, unter anderem in der Selbstverteidigung. Zudem werden sie nun entsprechend ihrer Arbeitseinsätze ausgerüstet: „Sie werden eine Uniform tragen und haben Sicherungsequipment dabei“, sagt Roehl. Damit umzugehen wolle gelernt sein.

So arbeiten die zwei neuen Außendienstler im Ordnungsamt

Eine Schusswaffe wird nicht unter den Ausrüstungsgegenständen sein, sonst aber ist alles möglich, auch zum Beispiel Handschellen, so Roehl. „Ihre Aufgabe ist sicher anders einzuschätzen als Knöllchen zu schreiben: Sie sollten tatsächlich Personen festmachen und auch deren persönliche Daten feststellen.“

Die Mitarbeiter können Platzverweise aussprechen und entsprechend sanktionieren. „Sie müssen dafür aber den rechtlichen Hintergrund kennen, um im Ernstfall beim spontanen Eingriff Rechtssicherheit zu haben“, erklärt Thomas Roehl. Und sie müssten so auftreten, dass man als Gegenüber Respekt vor ihnen habe. „All das in einer Person zu vereinen ist schwierig – da sind wir gerade dabei.“

Leo-Platz, ASG und andere problematische Orte

Kulturplatz Leo und ASG sind zusammen nur ein Punkt im Stadtgebiet: Erinpark, Rennbahn, Deininghausen zählt Roehl spontan als weitere auf. „Wir verstehen das als fließenden Prozess: Wir kennen die aktuellen Schwerpunkte, wissen, dass wir da anfangen müssen. Aber ob das immer die Orte sind und ob auch die baulichen Veränderungen wie Zäune, Poller oder mehr Licht greifen, muss man sich anschauen.“ Zudem wolle man unberechenbar sein – Motto: Die Mitarbeiter können jederzeit überall aufschlagen.

Nachts immer, aber auch zu anderen Tageszeiten, wenn die Einsätze mit Gefährdungspotenzial verbunden sind, wird man die beiden Mitarbeiter nur im Doppelpack antreffen. Roehl: „Tagsüber im Stadtgarten muss das aber nicht zwingend so sein.“ Angedacht ist auch, mit der Polizei über gemeinsame Gänge zu reden - eine Ordnungspartnerschaft, die es auch in anderen Städten schon gibt. Aber das müsste erst noch genau durchgeplant werden, so Roehl.

„Da wird sicher noch mehr notwendig sein“

„Zwei Mitarbeiter mehr“, sagt Roehl, „ist schon mal gut, aber ich glaube, das kann nicht das Ende der Fahnenstange sein.“ Die Kollegen im Außendienst im Ordnungsamt hätten Urlaub, könnten auch mal krank sein – „da wird sicher noch mehr notwendig sein“. Gut sei die Jahreszeit: „Da ist nicht so viel Krawall. Im April/Mai können wir verstärkt eingreifen.“