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Schneller Radwegeausbau in Castrop-Rauxel ist notwendig – mehr denn je!
Meinung
Radfahren wurde in der Corona-Pandemie zum Trend. Doch die Infrastruktur ist dafür in Castrop-Rauxel nicht ausgerichtet. Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests sind ein Warnsignal.
In der Corona-Pandemie haben viele Menschen das Fahrrad für sich entdeckt. Nicht nur, dass es eine der wenigen auch im Lockdown erlaubten Freizeitvergnügen ist. Auch für den Weg zur Arbeit haben viele auf das Rad gewechselt, um das Klima zu schonen oder um nicht öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu müssen. Dieser Entwicklung muss Rechnung getragen werden.
Da ist der neueste Fahrradklima-Test des ADFC eine echte Ohrfeige. Mal gerade eine 4 minus für Castrop-Rauxel. Und in vielen Punkten haben mehr als die Hälfte der Befragten die Schulnoten 5 oder 6 vergeben. Die Radfahrer fühlen sich nicht sicher im Verkehr, sie fühlen sich nicht akzeptiert, die Radwege sind ihnen zu schmal, zu holprig, zu oft zugeparkt, zu selten gereinigt, zu unsicher. Die Liste lässt sich fortsetzen.
Nun ist die Umfrage nicht repräsentativ. Aber für die Stadt- und Verkehrsplaner und Lokalpolitiker sollte sie ein wichtiges Signal sein. Die Bewerbung zur Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) oder eine Planungsradtour, die sogar ADFC-Ortssprecher Martin Kühl-Lukas noch im Herbst 2020 als wichtige Meilensteine lobte, reichen nicht aus.
Neue Planungen für fahrradfreundliche Stadt entwickeln
Wahlversprechen müssen eingelöst werden, neue Pläne entwickelt und in die Zukunft gedacht werden. Die Radinfrastruktur muss besser werden, gerade für innerstädtische Verbindungen. Und das schnell und spürbar. Denn bislang sind irgendwelche Anstrengungen der Stadt bei ihren Radfahrern nicht angekommen. Von Test zu Test werden die Noten schlechter. Hoffentlich in zwei Jahren nicht mehr.