Die Friesenstraße präsentiert sich derzeit als einzige Schlaglochpiste. Mit diesem Foto hat Gerhard Helleckes die Situation über die CAS-App gemeldet.

© Gerhard Helleckes

Schlechteste Straße Castrop-Rauxels: Friesenstraße bewirbt sich

rnSchlaglöcher

Der Wettbewerb um die schlimmste Straße Castrop-Rauxels geht weiter. Neuer Bewerber um den Titel ist die Friesenstraße. Für die gibt es laut EUV aber einen Silberstreif am Horizont.

Castrop-Rauxel

, 26.03.2021, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach jedem Winter steht der Stadtbetrieb EUV vor einem altbekannten Problem: Die Mischung aus Feuchtigkeit und Frost setzt Asphaltbelägen massiv zu. Die Folge sind Schlaglöcher. Nach viel Schnee und Dauerfrost ist das Problem in diesem Winter nicht gerade kleiner geworden, um es vorsichtig zu formulieren.

Da es auch zuletzt noch einige Frostnächte gegeben hat, die an den Straßen ihre Schäden angerichtet haben, weiß aktuell noch niemand, wie groß das Gesamtschadensbild sein wird. Die Straßen der Stadt schleppen nun aber schon seit Jahren Altlasten mit sich, bestehen an vielen Stellen aus mehr oder minder notdürftig geflickten Bereichen.

Daher gibt es in Castrop-Rauxel schon lange die Jagd um den Titel der „Schlechtesten Straße Castrop-Rauxels“. Den inoffiziellen Titel trägt nach wie vor die Pöppinghauser Wewelingstraße, die seit Ewigkeiten in einem unhaltbaren Zustand ist, auf der es kaum noch heile Stellen zwischen all den Schlaglöchern gibt.

Aber inzwischen haben einige Straßen deutlich „aufgeholt“. Die Waltroper Straße im Norden der Stadt etwa gleicht einem Schweizer Käse. Das ist nicht erst seit dieser Frost- und Schneeperiode so, wurde dadurch aber verstärkt, wie uns ein Leser bereits im Februar dokumentierte.

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Nun hat sich auch Gerhard Helleckes mit seiner Straße zur Teilnahme am Wettbewerb um die übelste Schlaglochpiste Castrop-Rauxels beteiligt. Er schickte uns eine Nahaufnahme der Friesenstraße in Habinghorst, die wenig Straße, dafür viel Loch erkennen lässt. Auch hier ist der Zustand kein Werk des jüngsten Winters allein.

Wie Helleckes unserer Redaktion jetzt mitteilte, habe er die Schäden schon vor einem Jahr über die CAS-App gemeldet. Sie seien damals auch notdürftig geflickt worden. Mit Kaltasphalt, wie meistens in solchen Fällen. Gerhard Helleckes: „Das hatte natürlich zur Folge, dass im Februar nach dem Kälteeinbruch und Schneefall die Friesenstraße wieder so aussah wie vor einem Jahr.“

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Und so nutze er wieder die CAS-App. Am 9. März habe er sich darum, als sich noch nichts getan hatte, erneut bei der Stadt gemeldet. Die Stadt reagierte per Mail und sagte eine Begutachtung des Schadens zu. „Sofern sich aus Sicht des zuständigen Bereiches keine akute Gefährdung der Verkehrssicherheit ergibt, wird der Mangel im Rahmen der Prioritätenliste ausgebessert“, so die Stadt.

.Gerhard Helleckes dazu: „Bis heute sind wieder 14 Tage vergangen. Ergebnis gleich Null. Sollte ich (...) an meinem Auto einen Schaden an den Achsen bzw. Stoßdämpfern haben, muss ich ernsthaft überlegen, ob man die Stadt nicht haftbar macht.“

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Der Stadtbetrieb EUV kennt solche Beschwerden. EUV-Sprecherin Sabine Latterner: „Die Schäden in der Friesenstraße sind bekannt, stellen jedoch keine akute Gefährdung dar.“ Die Straße werde repariert, einen Termin könne sie allerdings nicht nennen, „da der EUV Stadtbetrieb die kleineren Schäden im Stadtgebiet weiterhin sukzessive abarbeitet. Die größeren Schäden auf den kommunalen Straßen sind beseitigt.“

Immerhin hat Sabine Latterner aber eine auf Sicht gute Nachricht für Gerhard Helleckes: „Die Sanierung der Friesenstraße ist gemäß unserer Planung für das Jahr 2022 vorgesehen, vorbehaltlich die finanziellen Mittel stehen zur Verfügung. Derzeit wird aber auch geklärt, ob es eine alternative Fördermöglichkeit gibt, um die Friesenstraße bereits in diesem Jahr zu sanieren.“

Drei Kolonnen unterwegs

  • Wie EUV-Vorstand Michael Werner am Mittwoch dem Verwaltungsrat mitteilte, laufe die Schlagloch-Sichtung und -Reparatur in Castrop-Rauxel auf Hochtouren.
  • Zwei Straßenbegeher seien ständig zur Dokumentation unterwegs, würden auch die von Bürgern gemeldeten Schäden unter die Lupe nehmen und priorisieren.
  • Drei EUV-Kolonnen seien täglich im Einsatz, um Schäden zu beseitigen. In der Regel erst einmal zur Gefahrenbeseitigung mit Kaltasphalt.
  • Jede Meldung von Bürgern werde abgearbeitet, angesichts der Vielzahl der Löcher brauche das aber alles seine Zeit.
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