Schicksale von Heimkindern: Castrop-Rauxeler will Stammtisch gründen

Freundeskreis

Es soll ein monatlicher Stammtisch sein: Ehemalige Heimkinder will Thomas Frauendienst zusammenbringen, die sich dort austauschen können. Das sei wichtig, findet er. Er ist selbst Heimkind.

Castrop-Rauxel

, 02.02.2020, 06:20 Uhr / Lesedauer: 1 min
Thomas Frauendienst möchte einen Freundeskreis ehemaliger Heimkinder ins Leben rufen.

Thomas Frauendienst möchte einen Freundeskreis ehemaliger Heimkinder ins Leben rufen. © Marit Langschwager

Einen Freundeskreis für ehemalige Heimkinder will Thomas Frauendienst ins Leben rufen: Der Castrop-Rauxeler ist umtriebig in dieser Sache, weil er selbst ein Heimkind mit extrem schlechten Erfahrungen aus seiner Kindheit ist.

„Das gibt es im Ruhrgebiet noch nicht“, sagt Thomas Frauendienst. Zumindest habe er das noch nirgendwo gefunden. Er will nach einem Vorbild aus Mönchengladbach handeln: „Uwe Werner hat so einen Stammtisch am Niederrhein gegründet. Mit ihm habe ich gesprochen“, so Frauendienst. „Du bist da unten wie auf einer einsamen Insel“, habe der gesagt. „Mach doch mal einen Aufruf, vielleicht findest du Leute.“

Gleichgesinnte haben mehr gegenseitiges Verständnis

Es gehe darum, bei Kaffee und Kuchen zusammenzusitzen, alle vier Wochen. Er wolle ins Gespräch kommen mit anderen ehemaligen Heimkindern. „Sie sollen sich verbünden.“ Er fühle sich mit seinen Problemen manchmal alleingelassen. Bei Gleichgesinnten sei das gegenseitige Verständnis größer.

Die Idee entstand am Gesprächstag „Geschichte der Heimkinder“ im Rathaus vor einigen Wochen. Zwei Teilnehmer sprachen Thomas Frauendienst auf so eine Einrichtung an. „Es geht nicht nur darum, über die Vergangenheit zu sprechen, sondern auch über die Probleme der Gegenwart und Zukunft. Sich gegenseitig zu informieren und zu vernetzen und zu unterstützen ist wichtig“, sagt Frauendienst.

Wer Interesse hat, kann sich melden bei ihm unter Tel. (0172) 8735596. Wenn er fünf oder sechs Personen zusammen habe, wolle er starten.