Eine Luftaufnahme der Siedlung zur Cottenburg im März 2020.

© Tobias Weckenbrock (Archiv)

Schadstoffe an der Siedlung zur Cottenburg: Untersuchung liefert Ergebnisse

rnVerseuchter Boden

Auf der Fläche der Cottenburg-Siedlung ist vor mehr als 100 Jahren Sprengstoff für den Bergbau produziert worden. Bis heute beschäftigen die ökologischen Folgen die Kreisverwaltung.

Schwerin

, 16.06.2021, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Obwohl es die Firma mit dem sperrigen Namen „Castroper Sicherheitssprengstofffabrik der Aktiengesellschaft zu Dortmund“ schon lange nicht mehr gibt, hat sie immer noch Einfluss auf Castrop-Rauxel. Genauer gesagt, auf die Siedlung zur Cottenburg in Schwerin. Die Firma hat auf dem Gelände der heutigen Siedlung von 1881 bis 1909 Sprengstoffe für den Bergbau hergestellt.

2018 kam das Thema zum ersten Mal im Ausschuss für Umweltfragen des Kreises Recklinghausen auf und wurde danach auch in Castrop-Rauxel thematisiert. Die Fläche ist eine von 1800, auf denen im Kreis Altlasten vermutet werden. 2019 wurden die Fördergelder für die Untersuchung der Fläche genehmigt.

100.000 Euro hat die Überprüfung der Böden an der Cottenburg-Siedlung gekostet. Um beurteilen zu können, ob eine Gefährdung für die Anwohner durch Schadstoffe im Boden besteht, wurden von der unteren Bodenschutzbehörde umfangreiche Untersuchungen veranlasst.

Keine Belastung im Boden

Der Kreis teilte nun die Ergebnisse der Untersuchung mit: „Es geht keine bodenschutzrechtliche Gefährdung von dem Altstandort aus. In nur einer Probe wurden sprengstofftypische Verbindungen festgestellt und in dieser war der Gehalt so niedrig, dass eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann. Demnach sind auch keine Nachuntersuchungen oder weitere Maßnahmen erforderlich.“

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Die Fläche wurde auf unterschiedliche Arten untersucht: „Ein Gutachter hatte im Auftrag des Kreises Oberboden und Oberflächengewässer untersucht. Zur Erkundung des Untergrundes wurden im August 2020 insgesamt 44 Rammkernsondierungen auf 30 Grundstücken abgeteuft. Darüber hinaus wurden Sediments- und Oberflächenwasserproben im Umfeld des Altstandortes entnommen“, heißt es vom Kreis. Die Anwohner wurden bereits durch die untere Bodenschutzbehörde des Kreises Recklinghausen über die Ergebnisse informiert.

Giftige Substanzen vermutet

Ursprünglich hatte man im Boden Chromsalze und Nitroaromaten vermutet. Beide Substanzen sind giftig. Nitroaromaten ist explosiv und giftig für den Menschen. Beim ständigen Kontakt können Leberschäden auftreten, Haare und Nägel können sich gelb färben und die Haare werden rostfarben. Verschiedene Chromverbindungen gelten als krebserregend.

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Der Kreis Recklinghausen führt ein Kataster über alle Altlast-Stellen im Kreisgebiet. Interessierte Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler können sich Auskunft über mögliche Schadstoffe im eigenen Boden geben lassen. Bis zu 30 Minuten Bearbeitungszeit sind die Auskünfte kostenlos, ab dann können 35 bis 250 Euro fällig werden. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Kreises. Das Kataster-Amt kann auch per Mail kontaktiert werden: altlasten@kreis-re.de

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