Schadstoffe an Cottenburg? 2020 wird der Boden auf Schwerin untersucht

© Volker Engel (A)

Schadstoffe an Cottenburg? 2020 wird der Boden auf Schwerin untersucht

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Die Förderzusage vom Land ist da. Jetzt kann es eine Untersuchung von Altlasten an der Cottenburg geben. Auf Schwerin wurden einst Sprengstoffe für den Bergbau hergestellt.

von Abi Schlehenkamp

Schwerin

, 07.12.2019, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Richtig, da war doch noch etwas. Mittlerweile ist aber noch ein bisschen mehr Gras darüber gewachsen. Es geht um die Erblast der „Castroper Sicherheitssprengstofffabrik der Aktiengesellschaft zu Dortmund“. Da behaupte mal niemand, früher hätte es keine eigentlich unmerkbaren Namens-Ungetüme gegeben.

Hinterlassenschaften im Boden: 2018 im Kreis-Ausschuss

Das Thema um diese Fabrik und ihre Hinterlassenschaften im Boden ploppte vor einem Jahr mal auf, nachdem es im Ausschuss für Landschaftsplanung, Umweltfragen und Bauangelegenheiten des Kreises gestreift worden war. In der darauffolgenden Sitzung des Umweltauschusses in Castrop-Rauxel hatte der Henrichenburger Josef Berkel (CDU) wissen wollen, was es damit auf sich hat.

Im Kern geht es dabei um eine Gefährdungsabschätzung, genau so hatte es vor einem Jahr der Kreis im Gespräch mit unserer Redaktion kommuniziert.

Zum Hintergrund: Von 1881 bis 1909 wurden an der Cottenburg Sprengstoffe für den Bergbau hergestellt. Bei der Gefährdungsabschätzung geht es darum, herauszufinden, wie es um Nitroaromaten und Chromsalze im Boden ausschaut. Kurz: Sind da bis heute Schadstoffe vorhanden? Und wie gefährlich sind sie?

100.000 Euro kostet Gefährdungsabschätzung

Die Altlastenverdachtsfläche ist eine von 1800 im Kreisgebiet. Eigentlich hatte es geheißen, dass entsprechende Untersuchungen auf möglicherweise gefährdende Substanzen bereits in diesem Jahr hätten laufen sollen. Sind sie aber nicht.

Den Grund erfahren wir durch eine Anfrage an die Kreisverwaltung: „Wir haben lange auf die Förderzusage bei der Gefährdungsabschätzung warten müssen“, erklärt Sprecher Jochem Manz. Immerhin sind diese Untersuchungen mit 100.000 Euro veranschlagt. 80 Prozent steuert jetzt laut Manz der Kreis hinzu.

Anwohner sind schon seit 2015 informiert

Die Anwohner in der in den 1980er-Jahren errichteten Wohnsiedlung sind bereits 2015 über die Verdachtsfläche informiert worden. Als sie gebaut haben, war die Losung ausgegangen, auf einen Keller zu verzichten.

Und wie geht‘s jetzt weiter? Es heißt, dass die Untersuchungen auch Bohrungen in den Gärten nach sich ziehen könnten. Der Kreis beginnt jetzt, einen Gutachter zu suchen. Ist der passende gefunden, soll Anfang 2020 damit begonnen werden, ein Konzept zu erarbeiten, es abzustimmen und dann der Öffentlichkeit vorzustellen.

Klar ist: „Bevor es in irgendeiner Form los geht, also Untersuchungen in Gärten gestartet werden, ist der Kreis vor Ort und informiert die Betroffenen“, sagt Jochem Manz.