Zum Wohntraum gehört für viele Menschen heute auch der Traum des Saunierens in den eigenen vier Wänden, um regelmäßig und unkompliziert zu jeder Zeit die gesundheitlichen und auch entspannenden Vorzüge einer Sauna genießen zu können. Wenn der Traum vom Platzangebot und finanziell erfüllbar ist, sind aber eine riesige Menge an Fragen zu beantworten.
Denn kaum ein Freizeitvergnügen ist mit derart vielen (Glaubens)-Fragen verbunden wie das Saunieren. Das fängt schon mit der generellen Art der Sauna an. Soll es die traditionelle Außensauna werden, ein Hingucker im Garten ganz nach finnischem Vorbild. Oder steht man mehr auf die Innensauna, bei der heute auch schwierigere räumliche Verhältnisse kaum noch ein Problem darstellen.

Die Installation einer Innensauna ist dabei generell unkompliziert, es müssen nur die nötigen Stromanschlüsse verlegt werden. Eine Außensauna dagegen muss aus wetterfesten Materialien bestehen, auch die Stromanschlüsse müssen vor Schnee und Regen geschützt sein. Zudem muss ein Sichtschutz gewährleistet sein, denn wer möchte schon die Nachbarn am Saunagang optisch teilhaben lassen.
Für diesen Mehraufwand bietet die Außensauna dafür natürlich deutlich mehr Ambiente. Zwar wird man sich in unseren Breiten anders als in Finnland selten nach dem Saunagang im Schnee aalen können. Dafür ist man in der Außensauna klar naturnäher unterwegs. Und was gibt es Schöneres, als nach der Schwitzerei in die frische Luft hinauszutreten und kräftig durchzuatmen. Aber: Geschmackssache.
Mit der generellen Entscheidung sind Saunaliebhaber aber erst am Anfang. Echte Traditionalisten setzen beim Heizverfahren nämlich auf den guten alten Holzofen. Vorteil: Er benötigt keinen Strom, sondern beheizt die Sauna durch Brennholz. Dies ist zum einen kostengünstig und ermöglicht es, die Wärme optimal zu dosieren, so die Fans. Holzverbrennung bringt aber ein Feinstaubproblem mit sich, benötigt eine Abnahme durch einen Schornsteinfeger und ist viel aufwändiger als das Elektroöfchen. Aber: Geschmackssache.
Das gilt auch bei der nächsten Entscheidung: Aufguss- oder Trockensauna? Wenn Aufguss, welche Art von Aufguss? Nur mit Wasser oder gar versetzt mit Aufgusskonzentraten, damit es kräftig nach Fichte, Eukalyptus, Latschenkiefer oder Minze duftet? Ätherische Öle verwenden? Oder gar mit Bier? Alles möglich, alles wird zwischen Sauna-Fans aber auch heftig diskutiert.
Das gilt erst recht für die angemessene Temperatur in der Sauna. Darüber sollen sich schon Ehepaare und Freundeskreise heillos zerstritten haben. Anfänger, so heißt es teilweise, sollen mit lediglich 50 Grad anfangen, Hardcore-Saunierer schrecken dagegen auch vor 120 oder gar 130 Grad nicht zurück. Viele Sauna-Freunde dagegen machen es sich bei 80 bis 90 Grad im Holzhäuschen bequem.
Wenn wir jetzt noch über die Zahl der Saunagänge reden, wird es so langsam realistisch mit den Entscheidungen, die man beim Saunieren treffen muss. Für echte Sauna-Freaks sind das wohltuende Fragen und Entscheidungen. Es gibt aber auch genug Menschen, die sich denken: Muss ich das alles wirklich haben und dabei auch noch meine Freizeit zwischen diversen Nackten verbringen? Aber: alles Geschmackssache.
In den „Wohn(t)räumen“ befasst sich Thomas Schroeter regelmäßig auf sehr persönliche Art mit dem Wohnen. Da kann es um neue Trends gehen, um Wohnphilosophien, um Bauärger oder Küchendeko. Einfach um alles, was das Wohnen im Alltag ausmacht.