Restaurant „Inos“ am Schiffshebewerk Inhaber ziehen die Reißleine und kündigen zum Jahresende

Restaurant in Waltrop: Das Inos-Team am Hebewerk zieht die Reißleine
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„Gutes Essen gehört für uns Griechen zum Leben wie das Salz in der Suppe“, heißt es auf der Internetseite des Waltroper Restaurants Inos an der Provinzialstraße. „Wir wollen unseren Gästen ein Stück des griechischen Lebensgefühls vermitteln“, betonen Chefkoch Vaso Papastergiou und seine Ehefrau Giorgos. Und das ist dem Inos-Team, das im Jahr 2020 die Geschäfte in dem weit über Waltrop hinaus bekannten Ausflugslokal übernommen hatte, auch bestens gelungen.

Probleme gab es allerdings schon seit längerem mit dem Zustand des rund 125 Jahre alten Gebäudes: „Immer wieder“, berichtet Giorgos Papastergiou am Mittwoch (23. 2.) im Gespräch mit unserer Redaktion, „gab es Ärger mit den Besitzern, weil bauliche Mängel nur sehr schleppend beseitigt wurden.“ Vor wenigen Wochen sei dann die Erkenntnis gereift, dass es so nicht weitergehen könne. „Wir haben den Mietvertrag zum Herbst dieses Jahres gekündigt - und suchen eine neue Lokalität“, bestätigt die Restaurant-Chefin.

So sah es über Monate am Restaurant Inos aus: Im ersten Geschoss des historischen Ausflugslokals musste die Decke saniert werden.
So sah es über Monate am Restaurant Inos aus: Im ersten Geschoss des historischen Ausflugslokals musste die Decke saniert werden. © Thomas Bartel

Rückblick: Im August letzten Jahres war die Situation für das Inos eskaliert, als das Waltroper Bauordnungsamt die Küche, das Herzstück des Restaurants, zeitweise stilllegte, weil die Decke einzustürzen drohte. Zwar konnten Bauarbeiten die Deckenkonstruktion im ersten Geschoss in der Folge stabilisieren, was ein unabhängiger Statiker auch bestätigte, doch der Eingangsbereich, der Schankraum und der kleine Saal der Gaststätte blieben über Monate abgeriegelt.

„Erst vor wenigen Tagen wurde dieser Bereich wieder freigegeben“, berichtet Giorgos Papastergiou und weist darauf hin, dass die Sperrung der Räumlichkeiten gerade in den Wintermonaten zu spürbaren Umsatzeinbußen geführt hätte. Ihrer Meinung nach hatten sich die Eigentümer viel zu spät um die Sanierung der maroden Deckenkonstruktion gekümmert.

„Irgendwann ist der Stress zu viel“

Die Inhaber bedauern es sehr, dass das Inos-Team nun im Herbst seine Zelte am Alten Schiffshebewerk abbricht. „Wir haben alles gegeben für unsere Kunden, auch die Corona-Pandemie überstanden, aber irgendwann ist der Stress zu viel“, meint 47-jährige Chefin. Man sei intensiv auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten und besitze auch erste Angebote. Doch spruchreif sei das derzeit noch nicht, erklärt sie. „Jetzt freuen wir uns erstmal auf einen wunderbaren Frühling und Sommer mit unseren Kunden am alten Schiffshebewerk.“

Besitzer hat das Lokal bereits bei Ebay inseriert

Und wie geht es mit dem Ausflugslokal am historischen „Schiffsfahrstuhl“ in Waltrop weiter, das auch Gäste aus Datteln, Oer-Erkenschwick und Castrop-Rauxel gern ansteuern? Bei Ebay-Kleinanzeigen ist bereits ein Inserat zu finden, in dem das „Restaurant in Toplage“ angepriesen wird. Für 440 Quadratmeter Innenraum und 200 Quadratmeter Außenbereich wird dort eine Monatsmiete von 5000 Euro plus Kaution in Höhe von 30.000 Euro verlangt. Ab Januar 2024 soll es verfügbar sein.

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