
© Ronny von Wangenheim
Radiologie im Rochus-Hospital: Modernes CT hilft bei Covid-Diagnostik
Coronavirus
Schnell zu erkennen, ob der Husten Zeichen einer Coronainfektion ist, kann bei der Behandlung entscheidend sein. Hier kommt die Radiologie ins Spiel. Arne Scheffer setzt auf moderne Technik.
CT, MRT, Röntgen, Mammographie, Röntgen, Osteodensitometrie, also Knochendichtemessung – die Schilder auf den Türen der radiologischen Praxis im St.-Rochus-Hospital in Castrop-Rauxel weisen auf die vielfältigen Möglichkeiten hin. Von Bedeutung wird die Radiologie, speziell das CT, auch bei Behandlung von Corona-Patienten.
Betrieben werden die Abteilungen für Radiologie und Nuklearmedizin vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner, das an 14 Standorten zu finden ist. Arne Scheffer (40) ist seit 1. April Leiter der Standorte in Castrop-Rauxel und in Kirchlinde, die beide unter dem Dach der Kliniken der St.-Lukas-Gesellschaft zu finden sind. Der Facharzt für Radiologie folgt auf Dr. Christoph Stückle, der das MVZ nach mehreren Jahren verlassen hatte.
Arne Scheffer ist sichtbar stolz auf seine Radiologie. „Das ist für mich als Radiologe ein Ort, wo man hinmöchte“, sagt er. Und fügt salopp und mit einem Lächeln hinterher: „Hier kann man nicht nur Wirbelsäulen anschauen.“
Krankenhaus und ambulante Praxis als „Win-Win-Situation“
Hell, freundlich und modern, so präsentieren sich die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Rochus-Hospitals in Castrop-Rauxel. Wobei modern nicht nur das Interieur meint, sondern vor allem die technischen Möglichkeiten. Arne Scheffer zieht gerne Vergleiche mit Autos. Und da spricht er von der Oberklasse. Und dazu gehört auch das neue CT.

Arne Scheffer ist Leiter der MVZ-Standorte in Castrop-Rauxel und Dortmund-Kirchlinde. © Ronny von Wangenheim
Sein Auto kann nicht nur fahren, sondern hat viele weitere Funktionen. Dass eine radiologische Praxis so viele diagnostische Geräte anbiete, sei nicht selbstverständlich, so Scheffer. Das gelinge nur in Verbindung mit dem Krankenhaus. Ambulante Patienten und Krankenhaus-Patienten: So lässt sich die Radiologie auch rechnen. „Für ein Krankenhaus alleine wäre das hier überproportioniert“, sagt Arne Scheffer, während er den Flur entlanggeht und Türen zu den einzelnen Geräten öffnet. „Das ist eine Win-Win-Situation.“
Das gilt auch für das neue CT mit schneller 64-Zeilen-Diagnostik, vor dem der neue Standortleiter stehen bleibt: „Damit heben wir das Niveau der radiologischen Diagnostik in unserer Praxis noch einmal auf eine neue Stufe“. Denn der Computertomograph kann je nach Größe und Körperbau des Patienten die Strahlenbelastung berechnen und damit möglichst gering halten. Die Öffnung ist so groß, dass auch Angstpatienten damit klar kommen müssten.
CT erkennt 95 Prozent aller symptomatischen Patienten
In der Corona-Pandemie hat sich das CT als wichtiges Mittel in der Diagnostik und Therapie von Covid-19-Patienten erwiesen. „Das CT erkennt rund 95 Prozent aller symptomatischen Patienten“, erläutert Scheffer. Besondere Befallsmuster in der Lunge, so Arne Scheffer, weisen auf das Coronavirus hin Und das Ergebnis stehe schon zehn Minuten später fest, viel früher also, als es ein PCR-Test liefern könne.

Arne Scheffer kann in seiner Praxis auf alle wichtigen bildgebenden Verfahren zurückgreifen, hier steht er im Röntgenraum. © Ronny von Wangenheim
Wichtig ist das Thorax-CT nicht nur für die Erstdiagnose. Inzwischen weiß man, dass es bei einer Coronavirus-Infektion häufig Langzeitfolgen gibt, deren Verlauf sich mithilfe des CT gut darstellen lässt. Wie gut ist die Lunge belüftet, wo finden sich Narbenbildungen in der Lunge, die auf eine Beeinträchtigung hinweisen können, was bedeuten Veränderungen, im Verlauf betrachtet, für den Patienten – das CT, so Scheffer, habe hier auch eine wichtige Voraussagekraft.
Corona brachte noch andere Patienten. Als die ersten Nachrichten über die Nebenwirkung der Impfung mit Astrazeneca bekannt wurden, kamen viele Frauen in die Praxis. „Drei bis fünf am Tag waren es in der ersten Zeit,“, erzählt Scheffer. Sie alle wurden mit CT oder MRT und Kontrastmittel auf Sinusvenenthrombosen untersucht. Bestätigt hat sich der Verdacht zum Glück in keinem Fall.
Radiologie als Speerspitze der Medizin
Es gibt viele weitere Gründe, eines der Angebote der Radiologie und Nuklearmedizin in Anspruch zu nehmen. „Die Radiologie wird immer wichtiger. Wir sind die Speerspitze der Medizin“, sagt Arne Scheffer. Dabei weiß er, dass er und seine Kollegen Zuarbeiter sind. Diagnostik, darum geht es in der Regel. Für Arne Scheffer eine faszinierende Arbeit: „Jeder Mensch sieht anders aus. Die Kunst ist es, zu erkennen: Was ist normal, was ist krank?“

Mammographie wird nur in Castrop-Rauxel angeboten, am Standort Kirchlinde wird in entsprechenden Fällen in die Praxis am Rochus-Hospital verwiesen. © Ronny von Wangenheim
Sieben Ärzte arbeiten übergreifend an den MVZ-Standorten in Castrop-Rauxel und Kirchlinde. Dazu zählen auch zwei Assistenzärzte. „Für sie ist unsere Radiologie interessant, weil bildgebungstechnisch kein Wunsch offenbleibt“, so Arne Scheffer. Dazu kommen in Castrop-Rauxel 15 und in Kirchlinde 10 medizinische Fachangestellte, darunter insgesamt fünf Auszubildende. Mehr als 50.000 Untersuchungen werden im Jahr an jedem der beiden Standorte gemacht.
Das MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner hat seinen Hauptsitz in Dortmund. Es wurde 1993 von Prof. Dr. Detlev Uhlenbrock gegründet und versteht sich als eines der führenden medizinischen Zentren im Ruhrgebiet und in Westfalen. An 14 Standorten bietet das MVZ medizinische Leistungen in der Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin an.