Für einige Bewohner in Habinghorst hat der Samstagmorgen (15.4.) früh geendet – mit einem überraschenden Besuch, der schlechte Nachrichten brachte: Polizisten klingelten in der Josefstraße und der unmittelbaren Umgebung Fahrzeughalter aus dem Schlaf, um ihnen mitzuteilen, dass ihr Wagen demoliert worden ist. Zuvor hatten die Beamten die mutmaßlichen Täter bereits vorläufig festnehmen können.
Dass es zu einem so schnellen Erfolg kam, dazu trugen zwei fast zeitgleich bei der Polizei eingehende Meldungen bei: Wie die Leitstelle der Polizei in Recklinghausen mitteilte, ist am Samstagmorgen gegen 6 Uhr ein Mann auf die Polizeiwache in Castrop-Rauxel gekommen, um eine Sachbeschädigung an seinem Pkw anzuzeigen. Eine Scheibe seines Wagen sei eingeschlagen worden.
Ein Streifenwagen fuhr darauf hin zum Tatort, um mögliche Spuren zu sichern. In welcher Straße das Auto stand, konnte die Leitstelle am Samstag nicht sagen. „Es war aber wohl in Habinghorst“, so Dienstgruppenleiter Volker Mynarek.
So, wie der zweite Vorfall, von dem die Polizei gut eine halbe Stunde später erfuhr. Gegen 6.30 Uhr erreichte die Beamten ein Notruf: Ein Zeuge hat beobachtet, wie zwei Männer in der Josefstraße die Scheibe eines geparkten Pkw eingeschlagen haben. Der „aufmerksame Zeuge“, so die Polizei, konnte die Täter auch beschreiben.
Zwei Männer festgenommen
Glück im Unglück: Die Streifenwagenbesatzung, die ohnehin auf dem Weg zum ersten Tatort war, konnte die beiden Männer in Habinghorst antreffen. „Die Beschreibung passte“, sagt Mynarek. Die noch recht jungen Castrop-Rauxeler (19 und 22 Jahre) wurden vorläufig festgenommen.
Die beiden gemeldeten Vorfälle waren wohl nicht die einzigen: Von einem „Zug durch die Gemeinde“ spricht Mynarek, bei dem die beiden Männer wohl „mal hier, mal da“ Autoscheiben eingeschlagen haben.
Insgesamt 16 zerstörte Wagen haben die Beamten zählen können. Zu jedem wurde sofort eine Halterabfrage gemacht, so dass an den entsprechenden Adressen in Habinghorst geklingelt und die ärgerliche Nachricht überbracht werden konnte. „Die Halter wussten noch gar nichts von dem Schaden“, sagt Mynarek.
Daher geht die Polizei auch bisher davon aus, dass alle 16 Wagen erst in den frühen Morgenstunden des Samstags demoliert worden sind. Bei manchen Fahrzeugen sind auch Gegenstände gestohlen worden. Was genau, konnte Mynarek noch nicht sagen. Teils sollen Sachen mitgenommen worden sein, die sich wohl in Handschuhfächern befanden.
Nothammer gefunden
Zumindest ist mögliche Beute bei den beiden tatverdächtigen Männern entdeckt worden. Mynarek: „Diese muss jetzt aber erst mal zugeordnet werden“. Auch ein in Frage kommendes Tatwerkzeug konnten die Polzisten sicherstellen: Bei einem der Männer wurde ein Nothammer gefunden.
Am Samstagmorgen waren der 19- und der 22-Jährige noch auf der Wache, um vernommen zu werden. Gegen beide wird nun wegen Sachbeschädigung und schweren Diebstahls ermittelt. Ob die Männer in Untersuchungshaft kommen, ist noch offen. Die Kriminalpolizei ermittelt, einen U-Haft-Antrag müsste die Staatsanwaltschaft stellen. Ein Richter müsste ihm stattgeben.

Die Hürden für eine U-Haft sind aber recht hoch. Pikant ist allerdings: Die beiden mutmaßlichen Täter sind keine unbeschriebenen Blätter: „Sie sind wegen ähnlich gelagerter Delikte hinreichend polizeilich bekannt“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Mynarek konkretisiert: Das heiße, sie haben bereits Autos beschädigt, Diebstahl begangen.
Ob die beiden auch in Zusammenhang mit den zuletzt immer wieder im Stadtteil Deininghausen zerstörten Wagen stehen, kann der Dienstgruppenleiter am Samstag noch nicht sagen. Vor allem im Dezember vergangenen Jahres waren in Deininghausen in mehreren Nächten Pkw demoliert worden. Ein Täter konnte damals nicht gefunden werden.
Im März dann wurden erneut Autoscheiben in dem Stadtteil eingeschlagen. Ende März konnte die Polizei in dem Zusammenhang schließlich einen jungen Mann festnehmen. Ob dieser junge Mann nun auch in Habinghorst zugeschlagen hat, konnte die Polizei noch nicht sagen.
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