Herumtollende Hunde auf der Hundewiese in Ickern. 2017 war gerade einmal wieder neuer Sand angeliefert worden. Auch im Erinpark hat der Plan, eine Hundewiese auszuweisen, wieder Fahrt aufgenommen.

© Sarah Rütershoff

Hundewiese im Erinpark: Eine alte Idee nimmt wieder Fahrt auf

rnEntwicklung Erinpark

Die Idee, im Erinpark eine Hundewiese zu verwirklichen, hat neue Fahrt aufgenommen. BPS-Stahl würde den Zaun sponsern. Viele weitere Fragen sind aber noch ungeklärt.

von Abi Schlehenkamp

Castrop-Rauxel

, 03.07.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Vor drei, vier Jahren gab’s die Idee schon mal und sie wurde durchaus leidenschaftlich verfolgt, aber letzten Endes doch nicht umgesetzt: Es geht erneut um die Errichtung einer Hundewiese im Erinpark. Diesmal scheinen die Chancen besser zu stehen. Zumindest steht ein Sponsor für den notwendigen Zaun zur Verfügung.

Benjamin Schmudde, Geschäftsführer bei BPS-Stahl im Erinpark, hatte schon im Juni gegenüber unserer Redaktion kommuniziert, dass er gerne bis zu zehn Bänke im Erinpark aufstellen würde. Dafür hat er junge Leute gesucht, die sich einbringen und mithelfen wollen. „Da sind wir auch auf einem ganz guten Weg“, sagt Schmudde. Und spricht bei der Gelegenheit auch von einer Hundewiese. Die Reaktionen in der Facebookgruppe „Du bist Castroper, wenn“ sind zum größten Teil positiv bis begeistert - wenngleich es auch Sorge um Vermüllung gibt.

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Hundewiese stand im Wahlprogramm der FDP

Die Idee von der Hundewiese stand auch schon mal im Wahlprogramm der FDP. Deren Fraktionsvorsitzender Nils Bettinger, auch Chef der Tierschutzorganisation „Team für Tiere“, hatte die entsprechenden Drähte gezogen, um ein solches Projekt realisieren zu können.

„Wir haben mit Bürgermeister Rajko Kravanja gesprochen, mit Bereichsleiter Klaus Breuer, mit Wolfgang Limberg von der Grünen Oase in Ickern, hatten Sponsoren wie Schmudde etwa im Blick“, sagt Bettinger im Gespräch mit unserer Redaktion. Limberg habe seinerzeit verdeutlicht, wie viel Man-Power man brauche, um das Ding erfolgreich schultern zu können. Er dachte dabei vor allem an die Beseitigung der Exkremente oder auch den Pflegeaufwand.

Stadt sagt: Wir bräuchten eigentlich einen Verein als Träger

„Für uns als Verein eindeutig eine Nummer zu groß, deshalb haben wir dann Nein gesagt“, erinnert sich Bettinger, aktuell wieder als Bürgermeisterkandidat der FDP für die Kommunalwahl am 13. September am Start.

Bei der Stadt sei das Thema Hundewiese aktuell noch gar nicht angekommen, sagt Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi. Und eigentlich sei es zwingend notwendig, dass man bei der Realisierung einer Hundewiese einen Verein als Träger habe, denn zusätzliche Aufgaben bei der Stadt, sprich dem Bereich Stadtgrün und Friedhofswesen, zu verorten, sei angesichts der Personal- und Finanznot der Kommune nicht darstellbar.

Die Hundewiese in Ickern ist eine Erfolgsgeschichte

So schnell will sich Benjamin Schmudde aber nicht ins Bockshorn jagen lassen. „Ich spreche auch gerne mit dem Stadtbetrieb EUV über Entsorgung“, sagt Schmudde. Dazu wissen muss man, dass vor zehn Jahren mit der Hundewiese in Ickern eine Erfolgsgeschichte geschrieben worden ist, die weiter lebt. Allerdings hier auch in einer Konstellation mit der Bürgergruppe „Grüne Oase“, dem Kolping-Bildungswerk und der Agora mit der Griechischen Gemeinde als Träger, die beispielhaft zusammenarbeiten.

„Für den Süden, naja fast Süden der Stadt, wäre das wirklich eine Bereicherung und ein Image-Gewinn für die ganze Stadt“, sagt Wolfgang Limberg von der Grünen Oase. Zumal wenn es gelänge, mehrere Firmen im Erinpark einzubinden. Dann könnte man auch versuchen, auf dem sozial geförderten Arbeitsmarkt kleine Beschäftigungsverhältnisse zu installieren, so Limberg. Der Ickerner ist auch Chef der Vestischen Arbeit im Rathaus.

NRW.Urban: „Wir haben da keine Karten mehr im Spiel“

Das ideale Grundstück für eine Hundewiese im Erinpark wäre für ihn beim ersten Teich auf dem Gelände. Für die Pflege der öffentlichen Grünflächen im Erinpark ist im Übrigen die Stadt zuständig, also hier wieder der Bereich Stadtgrün. Der Flächenentwickler NRW.Urban ist fast nur noch Adressat für die Landschaftsbauwerke im Park. „Wir haben da eigentlich gar keine Karten mehr im Spiel“, sagt Birgit Jakoby von NRW.Urban.

NRW.Urban ist nur noch für die Landschaftsbauwerke im Erin-Park zuständig, daher haben sie mit der Planung der Hundewiese nichts zu tun.

NRW.Urban ist nur noch für die Landschaftsbauwerke zuständig, daher haben sie mit der Planung der Hundewiese nichts zu tun. © Schlehenkamp

Am Rande erfragen und erfahren wir, dass mittlerweile auch der Erinpark eine Erfolgsgeschichte ist. Der Gewerbepark ist fast voll. Gerade mal zwei leere Baufelder gibt es noch. Ein größeres am Eingang, gegenüber ein kleineres. Es könnte gut sein, dass das städtebaulich anspruchsvolle Terrain noch in diesem Jahr belegt ist. Zumindest mit einem Bauplan.

Der Todesstoß für die Zeche Erin ist 37 Jahre her

Übrigens 37 Jahre nach dem Aus der letzten Zeche in Castrop-Rauxel, der Zeche Erin. Und fast 25 Jahre nach dem Start im Starterhof, damals noch unter der Ägide des 2014 verstorbenen ehemaligen SPD-Bürgermeisters Hans Ettrich.

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Aber zurück zur Hundewiese. Wolfgang Limberg wie auch Nils Bettinger sagen: „Wir drücken die Daumen für das Projekt.“ Es gibt aber noch viel zu tun. Die Hundewiese in Ickern ist mehr als 3500 Quadratmeter groß. Um damals den erforderlichen Zaun realisieren zu können, hatten die Ickerner sich heftig ins Zeug gelegt und unter anderem mehrere Trödelmärkte in der Agora veranstaltet.

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