Diskussion
Parkgebühren in Castrop: „So kann man Innenstädte auch verkehrsberuhigen“
Castrop-Rauxeler diskutieren offenbar sehr gerne über „ihre Altstadt“. Unser Bericht über das Ende von Frei Parken freitags und samstags löste wieder einmal heftige Reaktionen aus.
In der Castroper Altstadt galt freitags ab 14 Uhr und samstags frei parken für alle. Ein Jahr lang. Es sollte eine Anschubhilfe sein für die Einzelhändler, die in den Corona-Lockdowns gelitten haben, weil sie weniger Kunden hatten. So wie die Befreiung für die Gastronomie von Gebühren für die Außenbestuhlung. Die gilt auch noch, bis Jahresende. Die Parkregelung aber endete jetzt nach einem Jahr.
Eine Verlängerung um ein halbes Jahr hatte die Politik noch zum Ende 2021 beschlossen. In diesem Sommer ließ sie sich darauf aber nicht mehr ein. Es gab aber darüber auch keine gesonderte Debatte: Im zuständigen Betriebsausschuss 1 im Juni wies Ordnungsamts-Leiter Thomas Roehl die versammelte Politik lediglich auf das Auslaufen der Frei-Parken-Regelung hin.
Die Politiker nahm das zur Kenntnis, so wie sie jetzt auch die Kritik zur Kenntnis nehmen müssen. Die richtet sich aber weniger an die Politik als vielmehr an die Stadt als solche: „Da fährt man lieber in benachbarten Städten einkaufen und kurbelt dort die Wirtschaft an“, schreibt eine Facebook-Nutzerin in der Gruppe „Du bist Castroper, wenn...“. Es gehe gar nicht um die paar Euros oder Cents, sondern ums Prinzip „und die Bereitschaft, dem Bürger das Einkaufen in der Heimatstadt schmackhaft zu machen“.
Allein 100 Kommentare gingen binnen 24 Stunden in der Gruppe und auf unserer Facebookseite zu diesem Thema ein. „Ruhrpark ist super. Viele Geschäfte, tolle Auswahl und parken frei“, schreibt eine Nutzerin. „Selber schuld“, meint einer, ohne genau zu formulieren, wer Schuld woran trägt. Ein anderer meint: „Innenstädte sterben auch aufgrund schlechten Marketings und absoluter Unattraktivität. Letzteres ist leider in Castrop Altstadt der Fall.“
Spaltung der Gesellschaft wegen E-Auto-Regel
Und so sieht es auch eine andere Kommentatorin: „So macht man eine Stadt kaputt, in der die Geschäfte eh schon zu kämpfen haben“, meint eine Nutzerin auf der Facebook-Seite unserer Redaktion. Und ein anderer entgleitet in Sarkasmus: „Weiter so Castrop! So kann man Innenstädte auch verkehrsberuhigen.“
Zwei andere Nutzer weisen aber auf die geringen Beträge hin: „Es soll Städte geben, da kosten 15 Minuten schon 2 Euro“ meint einer. In Castrop kostet das Parken in den ersten 15 Minuten gar nichts, Stichwort „Brötchentaste“. Eine halbe Stunde auf dem Marktplatz kostet 70 Cent, anderswo 50 Cent. „Das sind lächerliche Preise“, meint ein anderer. „Parken in Essen oder Dortmund ist deutlich teurer.“ Und die Fahrt in den Ruhrpark mit dem Auto bekomme man auch nicht umsonst.
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